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2000 Menschen zeigen
100 Neonazis rote Karte

Konzept der Polizei in Paderborn ging auf


Paderborn (WB/rb). 2000 Menschen haben am Samstag in Paderborn friedlich gegen die Kundgebung von 100 Rechtsextremen vor dem Bahnhof demonstriert. 800 Polizeibeamte sicherten mit erheblicher Präsenz die räumliche Trennung von drei angemeldeten Gegendemonstrationen. »Unser Konzept hat sich bewährt«, sagte Einsatzleiterin Ursula Wichmann.
Mit Gebeten an der Mariensäule, einem Demonstrationszug und 1500 Bürgern bei der Hauptkundgebung zeigten die Paderborner den angereisten Anhängern von NPD und Kameradschaften demonstrativ die »rote Karte«. Vize-Bürgermeister Josef Hackfort: »In unserer Stadt ist kein Platz für Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit und Hassprediger.« Ute Berg (SPD) erklärte, es sei »verdammt wichtig«, Flagge zu zeigen. Sie begrüßte, dass es gelungen sei, ein Bündnis von 65 Gruppen gegen »dumpfe Parolen« zu bilden. Berg: »Ein gutes Gefühl.«
Die Kundgebung der angereisten Rechtsextremen beschränkte sich auf vier kurze Erklärungen drei Spruchbänder, die unter anderem zum Widerstand gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm aufforderten.
Nur eine von drei weiteren NPD-Demonstrationen am Samstag in Kamen mit 100 Teilnehmern und 250 Gegendemonstranten erreichte das Ziel, beachtet zu werden. Die Szene wollte damit für eine Mai-Veranstaltung des Hamburger Neonazis Christian Worch mobilisieren.

Artikel vom 30.04.2007