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Maskenmänner überfallen Nachtportier

Dormotel: Bewaffnete Räuber flüchten mit Bargeld und Uhren - Polizei fahndet nach den Tätern

Bielefeld (hz). Brutaler Überfall auf das Dormotel am Johannisberg: Mit einem Schlag ins Gesicht haben zwei bewaffnete und maskierte Räuber am frühen Morgen des gestrigen Freitags den 20-jährigen Nachtprotier gezwungen, das Bargeld aus der Rezeptionskasse heraus zu geben und eine Schmuckvitrine in der Hotelhalle zu öffnen.

Wie Hoteldirektor Jörg Rang (36) bestätigte, seien die Kriminellen gegen 4.30 Uhr mit knapp 900 Euro entkommen. Außerdem hätten sie mehrere Uhren im Wert zwischen 200 und 300 Euro aus der Schmuckvitrine, die mit Ausstellungsstücken eines Juweliers von der Obernstraße bestückt sei, erbeutet. Ausgelegte Ringe und Ketten ließen die Täter dagegen zurück. Die sofort eingeleitete Großfahndung der Polizei nach den flüchtigen Räubern verlief erfolglos. Der verprügelte Nachtportier, Mitarbeiter einer Wach- und Sicherheitsfirma, musste kurz nach der Tat mit einer Schwellung am Kopf zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden.
»Das war ein absolut dilettantischer Überfall. Die Räuber haben sich sogar die Ein- und Zwei-Cent-Stücke aus der Kasse geben lassen«, kommentierte Rang das Vorgehen der mit einer schwarzen Schusswaffe und einem Schlagstock bewaffneten Maskenmännern. Das Wichtigste sei aber, dass der Nachtportier mit dem Leben davon gekommen und durch den Schlag ins Gesicht nicht ernsthaft verletzt worden sei. »Unseren finanziellen Verlust aus der Rezeptionskasse ersetzt die Versicherung«, sagte der 36-Jährige.
»Ein Überfall auf die Rezeption, das habe ich in meinen 17 Berufsjahren noch nie erlebt«, wunderte sich Rang, wie Kriminelle auf die Idee kommen können, im Dormotel am Johannisberg große Beute machen zu können. Die Gäste würden ihre Rechnungen überwiegend per Geldkarte begleichen, Barzahlungen seien die Ausnahme. Dass sich Freitagmorgen knapp 900 Euro in der Kasse befunden hätten, sei ein absoluter Ausnahmefall gewesen: »Das Hotel war mit Geschäfts- und Tagungsreisenden ausgebucht, entsprechend lief der Restaurantbetrieb.«
Gleichzeitig kündigte der Chef des 118-Zimmer-Hauses, das 1980 als Novotel eröffnet worden war und vor zwei Jahren in Dormotel umbenannt wurde, eine Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen an. Die Eingangstür werde nachts nun verschlossen, wer Einlass begehre, der müsse klingeln. Außerdem werde der Wechselgeldbestand in der Rezeptionskasse drastisch reduziert. Auch die Installation einer Videoüberwachung für Eingang und Hotelhalle wollte Rang nicht ausschließen.
Von den Räubern, die nach dem Überfall zu Fuß flüchteten, liegt folgende Täterbeschreibung vor: die beiden Männer waren zwischen 1,70 und 1,75 Meter groß, dunkel gekleidet und trugen dunkle Masken über den Köpfen. Um keine Fingerspuren zu hinterlassen, hatten die Hochdeutsch sprechenden Kriminellen Handschuhe angezogen. Hinweise zu den Tätern nehmen die Fahnder vom Kriminalkommissariat 12, Tel. 5450, entgegen.

Artikel vom 28.04.2007