Im günstigsten Fall rettet sich Bielefeld schon am Sonntag in Leverkusen
Von Friedrich-Wilhelm Kröger Bielefeld (WB). Noch 270 Minuten. Der Bundesliga-Keller im Mai: Borussia Dortmund, Arminia Bielefeld, VfL Wolfsburg, Eintracht Frankfurt, Alemannia Aachen und der FSV Mainz spielen die Absteiger zwei und drei neben Schlusslicht Borussia Mönchengladbach aus.
Das Aufatmen beginnt bei Platz elf. 39 Punkte plus x für den VfL Bochum und seinen punktgleichen Tabellennachbarn Hamburger eine Position darüber - hier sind die Abstiegsbrände wohl schon drei Spieltage vor Schluss gelöscht. Das ganz große Zittern bricht auch in Dortmund (38 Punkte) nicht mehr aus, wo der 2:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt die Angst-Schweißperlen auf der Borussia-Stirn getrocknet haben dürfte. Ein Sicherheitspunkt noch, und auch der BVB erreicht Land. Das Feld der Gefährdeten führt Arminia Bielefeld (36) an, wobei die Ostwestfalen nach dem 3:2 gegen Bremen alle Trümpfe selbst in der Hand haben. Sie könnten sich sogar schon am nächsten Spieltag retten. Das geht so: Frankfurt (34) gewinnt das Kellerduell gegen Aachen (33), Mainz (31) holt höchstens einen Punkt in Stuttgart und die Arminen siegen in Leverkusen. Dann hätten sie sich von Mainz schon entscheidend abgesetzt. Und aufgrund ihres im Konkurrenzvergleich weitaus besseren Torverhältnisses könnten die Bielefelder von Aachen nur noch dann überholt werden, wenn sie selbst zum Schluss zwei Mal hoch verlieren und der Aufsteiger zwei Mal hoch gewinnt. Das passiert aber nicht. Chance Nummer zwei bietet sich den Arminen am 12. Mai gegen Hannover 96. Im letzten Saison-Heimspiel den Klassenerhalt perfekt zu machen, würde den idealen Anlass für eine Stadionsause in der Schüco-Arena liefern. Auf Matchball Nummer drei sollte es der DSC besser nicht ankommen lassen. Das Westfalen-Derby beim FC Schalke 04 könnte für die Königsblauen das Königsspiel um die Meisterschaft sein. Punkte-zwang sollte für den Gast unter diesen Umständen nicht bestehen. Nicht der attraktivste, noch weniger der dramatischste, aber sicher der einfachste Weg ins Ziel ist, wenn außer den schon abservierten Gladbachern zwei weitere der hinter Arminia postierten Mitbewerber erst gar nicht mehr auf die 36 Punkte kommen, die der Tabellen-13. jetzt schon hat. Prognose: Mainz, das noch nach Stuttgart und am Ende zum FC Bayern muss, scheitert an der selbst ausgerufenen »Mission possible 15«. Den dritten Absteiger machen Frankfurt und Aachen aus. Verliert der Neuling zum sechsten Mal in Serie, versinkt er im Meer der Tränen. Dieses Spiel der Nummer 15 gegen die Nummer 16 bietet nun wirklich alle Zutaten für ein Abstiegsfinale. »In diesem Spiel fällt die Entscheidung«, sagte bei seiner Beobachtungstour nach Bielefeld auch Hannovers Trainer Dieter Hecking, dessen Mannschaft den Wackelkandidaten mit einem 2:1-Sieg die matten Mainzer vom Hals gehalten hat. Am Tabellen-17. offenbart sich das komplette Spektrum im Klassenkampf. Hoffnungslos abgeschlagen raffte sich der FSV zu einer Siegesserie auf, die bis auf Platz eins der Rückrundentabelle führte. Nun hängt die Elf wieder ganz tief unten drin. Da gibt es kein Entrinnen mehr, während vor allem Arminia Bielefeld den Kopf wieder deutlich über Wasser hält.
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