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Karstadt will mehr Weber-Mode

Verkaufsfläche soll vergrößert werden - Bekleidungshersteller wächst


Von André Best
Halle (WB). Am 3. Juni wird er 66 Jahre alt, aber ans Aufhören denkt der Haller Modeunternehmer Gerhard Weber noch lange nicht. Ganz im Gegenteil: Die Gerry Weber International AG will weiter wachsen. Der Umsatz liegt aktuell bei fast 500 Millionen Euro. 1900 Mitarbeiter beschäftigt die Aktiengesellschaft.
Nach Informationen dieser Zeitung will der Karstadt-Konzern die Verkaufsfläche für Mode aus Halle vergrößern. Das bestätigte Weber am Freitag dieser Zeitung. Eine weitere Shop-Eröffnung in Wien in 1-A-Lage, 100 Meter vom Stephansdom entfernt, ist ebenfalls geplant. Die Halle 29 auf dem Messegelände in Düsseldorf soll von derzeit 13 500 Quadratmetern Fläche um 6000 weitere Quadratmeter vergrößert werden.
»Wir werden weiter expandieren und unsere Kosten reduzieren. Wir haben ein eigenes Werk in Rumänien, und seit zehn Jahren lassen wir in der Ukraine fertigen. Der Ostblock, speziell der mittlere Osten, ist interessant. In ein paar Jahren werden wir wohl auch in Moldawien produzieren«, sagte Gerhard Weber. Diese Maßnahmen seien nötig, weil der wirtschaftliche Aufschwung noch nicht in der Bekleidungsindustrie angekommen sei.
Es habe sich deshalb umso mehr gelohnt, das Unternehmen im Jahr 1999 umgekrempelt zu haben. »Heute bieten wir unseren Mitarbeitern Schulungsprogramme, Auslandsaufenthalte und Sprachkurse an. Wir haben Verantwortungsteams gebildet. Die Büros wurden zum Teil umgebaut, wir haben Wände herausgerissen, Beratungsräume geschaffen - alles, um optimal arbeiten zu können.«
Gut liefen die Geschäfte in Österreich. »In unserem Shop in Wien verkaufen wir im Schnitt 450 Kleidungsstücke pro Quadratmeter Ladenfläche bei einer Größe von 500 Quadratmetern. Das bedeutet eine Lagerumschlagsgeschwindigkeit von 10. Ein normaler Wert ist 5 oder 3. Qualitativ sind wir modischer geworden, haben gute Passformen, sind bezahlbar. Manche Kunden ordern, ohne die Ware gesehen zu haben.«
Privat ist Gerhard Weber ausgeschlafen. Um fünf Uhr klingelt der Wecker. Drei Mal pro Woche geht's morgens um sechs Uhr für zwei Stunden auf den Golfplatz (Handicap 14).

Artikel vom 28.04.2007