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Kamper: »We have to fight weiter«

Arminias Dänen und Christian Eigler gelingen entscheidende Tore

Bielefeld (WB/dis). Eins, drei, vier oder fünf Bier wolle er sich nach diesem Wahnsinnsspiel gönnen, sagte Jonas Kamper. »Aber ab Montag denken wir an Leverkusen. We have to fight weiter«, fordert Arminia Bielefelds Torschütze zum 2:1. »Wir müssen weiterkämpfen.« Denn im Abstiegskampf ist noch lange nichts entschieden.

Doch mit der, wie Kamper urteilte, »besten Leistung der Saison« hat Arminia im Kampf um den Verbleib in der 1. Liga einen riesigen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Der DSC-Däne, er hatte wieder mal erheblichen Anteil daran, dass seine Mannschaft nach einem lebenswichtigen Spiel als Sieger vom Platz ging. Zur Erinnerung: Beim 1:0 gegen Dortmund schoss Kamper als Einwechselspieler das Tor. Gestern traf er in der Jokerrolle zum 2:1 (ein strammer Rechtsschuss flach ins Eck).
Dass seine Mannschaftskollegen und er soeben einen Anwärter auf den Gewinn der Deutschen Meisterschaft mit 3:2 bezwungen hatten, nahm Kamper ziemlich gelassen. »Wenn du nicht absteigen willst, musst du auch gegen Werder punkten.«
Schließlich habe er die Begegnung als »last call«, als »letzten Aufruf« verstanden. Nach dem Motto: »Alle Passagiere des First-Class-Fluges in die nächste Bundesligasaison werden gebeten, jetzt zuzusteigen.« Kamper und die Arminen, sie haben diesen Aufruf offenbar verstanden. Doch nur, wenn der DSC jetzt noch einen Dreier nachlegt, kickt das Team auch in der Spielzeit 2007/2008 wieder ganz oben mit.
So sieht das auch Christian Eigler. Von einem bereits »gefühlten Klassenerhalt« wollte Arminias Siegtorschütze (»Klar war's beim 3:2 auch gestrecktes Bein, das kann man pfeifen, muss man aber nicht«) nichts hören. »Diesmal haben alle für uns gespielt. Das kann in einer Woche schon wieder anders aussehen.« Was Eigler wiederum nicht hoffen will. Und was er sich auch nicht vorstellen kann. Denn »das Kämpferische«, sagte er, »zeichnet uns aus«. Und wer kämpft und wie gestern auch noch belohnt wird, der sollte sein Klassenziel erreichen.
3:2 in Wolfsburg, jetzt 3:2 gegen Bremen - was ist eigentlich in Herzlake genau passiert, Herr Eigler? »Nichts Außergewöhnliches. Aber vielleicht war's nicht schlecht, dass wir dort waren.« Arminias Trainingslager als Schlüssel für die jüngsten Erfolge? Das ist Eigler zu einfach. »Wenn's so wäre, dann würde die ganze Bundesliga nach Herzlake fahren.« Doch das würde Ernst Middendorp sicher nicht wollen. »Pssst, bloß nicht weitersagen«, mag sich Arminias Trainer denken. Denn irgendwas muss ja doch dran sein, am »Geist von Herzlake«.

Artikel vom 30.04.2007