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Geprüft: Sicheres Werkzeug beugt
Unfällen und Verletzungen vor

Nicht von glänzenden Chromschichten blenden lassen - auf GS-Zeichen achten

Ein Hammerstiel, der beim Schlagen abbricht, ein Knarrenschlüssel, der bei normaler Belastung durchdreht - mit billigem Werkzeug aus der Kramkiste sind solche Erfahrungen leider keine Seltenheit. Das hat die Versuchs- und Prüfanstalt (VPA) Remscheid bei ihren zahlreichen Werkzeugtests festgestellt.
Ob Zange, Schraubendreher, Hammer oder Malerwalze - hochwertiges Werkzeug ist nicht nur sicherer, es funktioniert auch zuverlässiger als ein Billigprodukt.Foto: Lux
Allerdings ist es nicht immer auf den ersten Blick möglich, gutes Werkzeug von mangelhaftem zu unterscheiden. Sven Hasenclever vom Werkzeugspezialisten Emil Lux rät, sich nicht von glänzender Optik blenden zu lassen. »Blitzende Chromschichten sind manchmal nur 'Schminke'. Platzt der Überzug ab, kommt minderwertiger Stahl zum Vorschein, der dann schnell rostet.« Metallteile mechanischer Werkzeuge sollten aus gehärtetem Stahl bestehen. Der Aufdruck »Chrom-Vanadium« bezeichnet dabei einen häufig verwendeten, gehärteten Stahl und ist ein verlässliches Merkmal für eine bessere Qualität. Verbraucher sollten zudem auf ein angemessenes Verhältnis von Preis und Produkt schauen.
Sie sollten überdies auf das GS-Zeichen für »Geprüfte Sicherheit« achten. Bei Produkten mit diesem Zeichen werden Funktion und Sicherheit durch eine anerkannte, unabhängige Institution geprüft. Sind Werkzeuge mit einer DIN- oder EN-Kennzeichnung versehen, wird damit die Übereinstimmung mit den jeweils gültigen Normen festgestellt, wobei auch Sicherheit, Funktion und Lebensdauer eine Rolle spielen.
Sägen, deren Griffe gut in der Hand liegen, lassen sich sicherer und mit mehr Kraft führen. Ein Fuchsschwanz kann so vor dem Kauf getestet werden: Lässt sich das Blatt von Hand verbiegen und geht es danach nur widerwillig in seine Ausgangsform zurück, sollte man nach einem anderen Angebot Ausschau halten.
Bei Schraubendrehern können billige Materialien und Toleranzen in der Fertigung zur Folge haben, dass die Werkzeuge schneller verschleißen oder - gerade bei Kreuzschlitz-Schraubendrehern - die Spitzen nicht passgenau sind. Dadurch können Schraubenköpfe so sehr beschädigt werden, dass sie sich weder ein- noch ausdrehen lassen. Gehärtete oder mit Diamantstaub beschichtete Spitzen greifen besser und halten deutlich länger als Billigware vom Wühltisch. Ergonomische Zwei-Komponentengriffe erlauben eine bessere Kraftübertragung.
Billigkauf
zahlt sich
nicht aus
»Gutes Werkzeug gibt es nicht zum Schnäppchenpreis«, sagt Sven Hasenclever und empfiehlt, beim Werkzeugkauf auf Qualität zu achten. Denn wer gutes Werkzeug in die Hand nimmt, hat auch mehr Erfolg und Spaß bei der Arbeit. Das gilt bei notwendigen Reparaturen in Haus und Wohnung ebenso wie beim Basteln in der Hobbywerkstatt oder am Auto.

Artikel vom 04.05.2007