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300 Kilometer
in der Kugel

Warburger schaffte Tour durch NRW

Von Marius Thöne
Warburg (WB). Arnd Drossel ist wieder zu Hause. Achtzehn Tage lang war der 38-Jährige in einer Drahtkugel 300 Kilometer quer durch Nordrhein-Westfalen gelaufen. Am Samstagnachmittag endete die letzte Etappe des Aktionskünstlers in seiner Heimatstadt Warburg (Kreis Höxter).
Glücklich zu Hause angekommen: Arnd Drossel (38) ist seit Samstag zurück in Warburg. Achtzehn Tage war er in einer Drahtkugel durch NRW gelaufen. Foto: Marius Thöne

»Ich bin überglücklich, es geschafft zu haben«, sagte Drossel nachdem er aus dem runden Stahlgeflecht geklettert war. Viele Freunde und Bekannte begrüßten ihn auf dem Hüffert-Sportplatz, darunter seine Lebensgefährtin Inge de Jonge und Töchterchen Senne (2), die auf dem Arm ihres Vaters noch eine Ehrenrunde in der stählernen Kugel drehte.
Drossel war am 10. April in seiner Geburtsstadt Dorsten gestartet. Weitere Stationen waren unter anderem Münster, Gütersloh und Stukenbrock, wo der Aktionskünstler durchs Raubtiergehege des Safariparks rollte, um dabei die Löwen zu füttern. Mit seiner Aktion wollte der Möbeldesigner auf psychisch kranke Menschen aufmerksam machen, die ihr inneres Gleichgewicht verloren haben. »Ich selbst war vor einem Jahr an einem Tiefpunkt angelangt, hatte Existenzsorgen und wusste nicht, wie ich meine Familie ernähren sollte«, erklärte Drossel am Samstag, wie er auf die Idee mit der Kugel gekommen war. Sein Lauf durch NRW stand unter dem Motto »Innere Balance«. Nachts hat der Familienvater in der Kugel geschlafen.
Wenn es nach Arnd Drossel geht, soll das etwa 120 Kilogramm schwere Drahtgeflecht mit mehr als zwei Metern Durchmesser bald wieder auf Tour gehen und zwar vom Berlin nach Paderborn. Dort will der Aktionskünstler pünktlich zum NRW-Tag am 25. August ankommen. Auf dieser 450 Kilometer langen Strecke will Drossel aber nicht allein in der Kugel laufen, sondern sich mit anderen Läufen abwechseln. »Die Chancen stehen gut, viele Mitstreiter zu finden«, verriet er. Während seiner Tour durch NRW habe er viele neue Kontakte geknüpft.

Artikel vom 30.04.2007