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Das Gericht gibt »grünes Licht«

Detmolder Straße: Anwohner-Klagen abgewiesen - Baustart erst 2008 ?


Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Die Bezirksregierung hat das Verfahren zum Umbau der Detmolder Straße gewonnen. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster hat die Einsprüche von zwei Anwohnern gegen den Planfeststellungsbeschluss zurück gewiesen. Damit, so die Bezirksregierung, sei der Weg zur Umsetzung der für Bielefeld wichtigen Straßenbaumaßnahme endgültig frei. Eigentlich hatte Detmold bereits Anfang Juli 2006 »grünes Licht« gegeben, vier Wochen später reichten jedoch zwei Anwohner Klage ein, weil sie erhöhte Lärm- und Schadstoffbelastungen befürchteten; sie suchten zudem um vorläufigen Rechtsschutz nach. Das OVG bestätigte die Position der Bezirksregierung und stellte fest, dass es keine Alternative zu der vierspurigen Ausbauvariante mit Mitteltrennung gebe. Somit läge jetzt, so der Detmolder Verfahrensleiter Frank Auf dem Hövel, Baurecht für den Umbau vor.
Trotzdem musste der bereits mehrfach verschobene Baubeginn erneut verschoben werden. Eigentlich sollten die Arbeiten am 1. März diesen Jahres beginnen, die Gerichtsentscheidung musste jedoch abgewartet werden. Hans Martin, stellvertretender Leiter des städtischen Amtes für Verkehr, betont, dass ein Beschluss vorliege, »nach Möglichkeit« noch in diesem Jahr mit der Sanierung zu beginnen, aber: »Jetzt muss erst einmal der Bewilligungsbescheid kommen, anschließend die europaweite Ausschreibung der Arbeiten und anschließend die Vergabe erfolgen.« Ob das tatsächlich noch in diesem Jahr gelinge sei offen. Martin: »Es macht wenig Sinn, im November oder Dezember zu beginnen.« Realistisch sei eine Aufnahme der Arbeiten im Januar 2008 »wenn wieder ein milder Winter kommt«.
Die Bauzeit ist auf dreieinviertel Jahre veranschlagt. Mit der Verschiebung der Arbeiten ändert sich auch der Bauablauf. Ein Beispiel: Das Gleisdreieck Landgericht sollte während der Sommerferien 2008 in Angriff genommen werden - dort ist eine Vollsperrung erforderlich. Eine Verschiebung auf die Sommerferien 2009 ist nun unumgänglich. Zudem sind die Kosten enorm gestiegen: 2003 lag der Preis (für den Straßenbau ohne Extras) bei 18,3 Millionen Euro, die Bezirksregierung spricht inzwischen von 30 Millionen Euro. Die Bürgerinitiative »Sichere Detmolder Straße« bedauert das OVG-Urteil. Sprecher Martin Schmelz betont, man werde noch nicht aufgeben: »Wir hoffen auf Erfolg im Hauptsacheverfahren.« Die Initiative ist zwar für den Ausbau, aber ohne Mitteltrennung und mit Radwegen.

Artikel vom 28.04.2007