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Begleitung in einer Notsituation

Wohnstift Salzburg: Erste Hospizgruppe offiziell eingeführt

Stieghorst (jj). »Es tut gut, wenn man in einer Notsituation ein Zeichen bekommt, das signalisiert: Ich begleite dich bis zuletzt. Du bist nicht allein.« Mit einfühlsamen Worten führte Pastorin Andrea Féaux de Lacroix im Wohnstift Salzburg am Sonntag Absolventinnen des Hospizkurses in ihr Amt ein.

Die Hospizarbeit bedeutet, den Sterbenden beizustehen und ihre Angehörigen zu begleiten. Damit helfen Ehrenamtliche auch bei der Auseinandersetzung mit dem bevorstehenden Tod. Im Wohnstift werden die Kurs-Absolventinnen nun ihre Arbeit aufnehmen. Annette Wiersdorf, Ruth Pieper, Käte Johanne Cerny, Doris Simon, Marianna Brunisch-Lung, Katharina Matschke, Gerlinde Eckart, Carola Eßrich und Karin Darmisch erhielten in Rahmen eines Gottesdienstes dafür den Segen.
Adelheid Rieffel (64) ist schon seit 20 Jahren in der Hospizarbeit tätig, hat das stationäre Hospiz in Bethel mit aufgebaut und leitet seit 15 Jahren Kurse, die in die ehrenamtliche Betreuung einführen. Seit November 2006 hatten sich die Stieghorster Absolventinnen regelmäßig mit ihr getroffen und sich gemeinsam auf die Arbeit vorbereitet. Dabei haben die Teilnehmerinnen viel über andere, aber auch über sich selbst gelernt.
»Wir wollen deutlich machen, dass Hospizarbeit nicht Sterbebegleitung bedeutet, sondern Lebensbegleitung bis zuletzt darstellt«, erklärt Rieffel wichtige Erkenntnisse.
Ein weiterer wichtiger Teil des Kurses war das Praktikum im Wohnstift Salzburg. Die Absolventinnen konnten in diesem ihr erlerntes Wissen in der Praxis umsetzen.
»Ich weiß Ihren Einsatz wirklich zu schätzen. Die Hospizarbeit geht nicht selten über die Grenzen des Möglichen hinaus. Ich versichere Ihnen, dass ich mit Rat und Tat zur Seite stehen werde«, weiß Uwe Standera, Vorstand des Wohnstifts Salzburg, um die Problematik der ehrenamtlichen Tätigkeit.
Die neue Hospizgruppe ist eine weitere Hilfestellung für die Bewohner des Altersheims. Vorher existierte eine ähnliche Organisation, die sich die Sitzwachgruppe nannte. Diese übernahm ähnliche Aufgaben wie die Hospizarbeit, war jedoch unterbesetzt und überfordert.
Nun soll sich einiges ändern. »Ich glaube, jetzt kommt Schwung in die Bude«, ist auch Adelheid Rieffel sicher, dass diese Veränderung eine echte Verbesserung ist.

Artikel vom 01.05.2007