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Sommer-Fußball erster Güte

Landesliga: TuS Jöllenbeck - Victoria Clarholz 0:2

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Rückschlag für den TuS Jöllenbeck. Die Bielefelder »Nordlicher« der Landesliga leuchteten gegen Kellerkind Victoria Clarholz keineswegs und unterlagen im eigenen Naturstadion mit 0:2.

Den Spaß am Hinschauen hatten die paar Zuschauer schon zur Halbzeit längst verloren. Das Pils im schmucken Jugendraum schmeckte eben weitaus besser als die Magerkost auf dem Kunstrasenplatz.
TuS-Trainer Marcus Patsch hatte seine Mannschaft auf sieben Positionen verändern müssen. Als nach 21 Minuten auch noch Cem Tanaz mit einer Verletzung vom Platz humpelte, erhielt die Jöllenbecker Offensivabteilung einen weiteren Dämpfer. Dabei hätte Ersatzmann Adem Oezdemir für einen glänzenden Einstand sorgen können. Kaum richtig auf dem Platz rutschte er knapp an einer feinen Rechtsflanke von Sascha Zechmeister vorbei. Die zweite »Jürmker« Möglichkeit in den ersten 45 Minuten verpasste Kapitän Oliver Hölscher. Die Vorarbeit von Thomas Grewe sauste ihm freistehend über den Schädel.
Weil sich Kellerkind Victoria Clarholz zwar redlich mühte, aber kaum aus dem Mittelfeld herauskam, wurde die Jöllenbecker Abwehr immer sorgloser. In der 43. Minute überlistete Andreas Dreichel mit einem Solo die Abseitsfalle und gab letztlich auch Jan Partmann das Nachsehen. Überraschend lagen die Gäste plötzlich mit 0:1 in Front.
TuS-Trainer »Patschek« Patsch stampfte mit dem Halbzeitpfiff ziemlich angefressen in die Kabine. Seine Standpauke? »Ich habe den Jungs gesagt, dass sie endlich mit dem Sommerfußball aufhören sollen.«
Tatsächlich verlegten die Platzherren den Spielverlauf weitgehend in die Clarhorster Hälfte. So richtige klare Möglichkeiten sprangen dabei nicht heraus. Elfmeter forderten die Zuschauer, als Gäste-Keeper Gereoan Wessel bei einem Zweikampf mit Zechmeister im Strafraum zusammen prallte und »Zecke« zunächst liegen blieb. Der Schiri wertete den »Tatbestand« allerdings etwas anders und ließ weiterspielen.
In der Schlussphase setzte Jöllenbeck noch mal alles auf eine Karte, verstärkte noch mehr die Offensive und ging am Ende doch leer aus, weil Oezdemir ebenso wenig Zielwasser getrunken hatte wie der Kollege Zechmeister. Den Clarholzer »Dreier« verbuchte schließlich Sehit endgültig auf dem Konto der Victoria, weil er einen klassischen Konter erfolgreich abschloss. »Wir hätten heute noch zig Stunden spielen können und hätten doch kein Tor geschossen«, ärgerte sich Marcus Patsch.
Jöllenbeck: Partmann, Eikelmann (83. Ludwig), Daseking, Hölscher (60. Spilker), Zechmeister, Moch, Hammerschmidt, Neuer, Siek, Tanaz (21. Oezdemir), Grewe.
Tore: 0:1 Dreichel (43.), 0:2 Sehit (89.).

Artikel vom 30.04.2007