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Mit 13 Mann gegen die Bremer Riesen

Arminia braucht gegen Werder die Hilfe ihrer Fans

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). »Wir freuen uns auf die Atmosphäre«, sagt Ernst Middendorp, »die am Sonntag um 17 Uhr in der SchücoArena herrschen wird. Hoffentlich auch schon eine Stunde früher - und hoffentlich auch eine Stunde nach dem Schlusspfiff.«

Dann nämlich hätte sein DSC Arminia Bielefeld das Heimspiel der Fußball-Bundesliga gegen Werder Bremen zumindest nicht verloren. Und das, meint Middendorp, wäre ein großer Erfolg. Denn: »Ich bin überhaupt nicht beeindruckt durch das Ergebnis von Donnerstag«, sagt Arminias Coach. Gemeint ist das 0:3, mit dem Werder im Halbfinale des UEFA-Pokalwettbewerbs bei Espanyol Barcelona unterlag. An der hohen Qualität, über die Bremen verfüge, ändere dieses Resultat rein gar nichts. »Da werden elf Riesen-Kräfte gegen uns antreten«, ist Middendorp sicher und sagt: »Wir haben die David-Rolle anzunehmen.« Nur »wenn alles extrem gut harmoniert, haben wir eine Chance«, sagt der 48-Jährige. Er hofft, dass das Publikum seinen Spielern helfen wird, den Goliath zu besiegen. »Wenn die Fans den Zuspruch, den sie mir entgegen gebracht haben, am Sonntag auch der Mannschaft entgegen bringen, dann sind wir gut aufgestellt. Ich hoffe, dass es uns gelingt, mit ganz Bielefeld den 12. und 13. Mann aufs Feld zu kriegen.«
Das wäre nicht schlecht. Dann könnten die Bielefelder in Überzahl dafür sorgen, dass ihr Gegner, den Trainer Middendorp höchst stürmisch erwartet, gar nicht bis zum Arminen-Tor durchdringt. »Bremen wird sofort kommen, ÝoverexcitedÜ, um den Eindruck von Donnerstag zu revidieren.«
Und sicher auch, um sich die Chance auf den Gewinn der Deutschen Meisterschaft zu erhalten. Wer holt denn den Titel, Herr Middendorp? »Bremen. Das sage ich heute. Aber fragen sie mich nach dem Spiel noch mal.«
Nein, in Wahrheit ist Schalke sein Favorit. Darauf hat sich der Trainer schon vor ein paar Wochen festgelegt. Und begründet: »Wer es schafft, so geduldig wie gegen Cottbus und Gladbach auf die Siegchance zu warten wie Schalke, der kann auch Meister werden.«
Wird Arminia gar zum Meistermacher? Fakt ist: Der DSC spielt an diesem Sonntag und am 19. Mai gegen jeweils einen der zwei Topkandidaten auf den Titelgewinn. Erst Bremen, und zum Schluss dann auf Schalke. Die Partie gegen Werder, sie ist mehr als ein Spiel um drei Punkte. Denn sollte Bielefeld Bremen nicht gewinnen lassen, wäre Schalke der Meisterschaft einen erheblichen Schritt näher gekommen. Vielleicht sogar so nah, dass sich die Gelsenkirchener schon vor dem letzten Spieltag die Schale packen. Dann, daran besteht kein Zweifel, hätte Arminia in der Veltins-Arena sicher kein leichtes, aber doch ein leichteres Spiel.

Artikel vom 28.04.2007