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Backwerk - gefertigt
mit Kopf, Herz und Hand

Bäckerei Lamm öffnet Filiale an Friedrich-Ebert-Straße

Von Matthias Meyer zur Heyde
und Bernhard Pierel (Foto)
Bielefeld (WB). Epis, Sorrenter, Knusperstange - die Welt hat mehr zu bieten als nur das klassische helle Brötchen: Am Donnerstag öffnet ein neue Filiale der Bäckerei Lamm.

Nach vierwöchigem Umbau steigt Punkt 7.00 Uhr an der Friedrich-Ebert-Straße 14 (schräg gegenüber dem Telekom-Hochhaus) den Passanten der unwiderstehliche Duft frischen Backwerks in die Nase. Karsten Lamm (36), der Sohn des Kreishandwerksmeisters Hans-Günter Lamm und designierter Nachfolger des 1938 gegründeten Traditionsbetriebs, soll den neuen »Semmelort« (Goethe, poetisch) führen. Angenehmer Nebeneffekt: fünf oder sechs neue Arbeitsplätze.
Eines der Zauberworte in der Bäckerei Lamm heißt »Langzeitführung des Teigs«: Es darf sich auch der Weizenteig, der ähnlich wie sein Gegenstück aus Roggen angesäuert wird, 24 Stunden lang entwickeln. »Dabei entstehen Geschmacksstoffe, die die Sinne kitzeln, die Appetit machen - so erst wird das Essen bekömmlich«, versichert Hans-Günter Lamm.
Denkt man an eingeschweißte Mehl-plus-Wasser-Bollen für die Mikrowelle, an Brotschnitten aus der Fabrik, an all die faden Fertigmischungen, dann gruselt's einen. »Ins Wasser wirf diese Kuchen«, zürnte schon Goethe. Aromaverstärker? Mögen andere damit glücklich werden.
Kommt's aus dem Hause Lamm, wo man ein schönes (und anspruchsvolles!) Handwerk noch »mit Kopf, Herz und Hand« ausübt, dann wird Vertrautes zur geschmacklichen Offenbarung. Am Tag der Neueröffnung gibt es denn auch das nach einem hauseigenen Geheimrezept hergestellte Buttercroissant, ein einzigartiges Paprika- Oliven-Brötli und den beliebten Schweizer Apfelkuchen - alles zu Sonderpreisen.
»Tradition trifft Historie«: Die 65 Quadratmeter große Lamm-Filiale, von Grafik-Designer Matthias Hauke stilvoll in Naturfarben statt kaltem Chrom erdacht, gibt bewusst erste Impulse zur heißersehnten Lückenschließung zwischen der Ladenzeile an der Friedrich-Ebert-Straße und dem Ravensberger Park auf der anderen Seite des Kesselbrinks.
»Nette Mädchen, weißes Brot!«, ließe sich Goethe variieren, denn hinterm Tresen werden Nadine Szalay und Janine Dräger stehen, außerdem die Auszubildende Lena Brakensiek. Aus der Küche kommen köstliche Snacks, überbackene Baguettes mit Ananas und Käse, mit Tomate und Mozzarella, Fladenbrot mit Schinken und Schmand . . .
Auf zehn Tischen wird frisch gemahlener Kaffee in den Tassen dampfen. Dazu ein Stück Kuchen, viellleicht ein herzhaft belegtes Kürbiskernbrötchen - Herz, was willst du mehr! Oder wie es im Signet der Bäckerei Lamm geschrieben steht: »Freu dich drauf!«

Artikel vom 28.04.2007