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Ärzte wollen
protestieren

»Berufsrecht in Gefahr«


Bielefeld (WB). Zwei Wochen vor Beginn des 110. Deutschen Ärztetages in Münster haben die Mediziner weitere Proteste gegen die Gesundheitsgesetzgebung der Bundesregierung angekündigt. »Wir werden die Proteste des Jahres 2006 weiter intensivieren«, sagte Theodor Windhorst aus Bielefeld, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe und Mitglied im Vorstand der Bundesärztekammer. Allerdings werde die Strategie geändert. Der Widerstand werde nicht mehr vorrangig auf der Straße stattfinden, sondern verstärkt im Gespräch mit Patienten. »Die werden wir mehr als bisher informieren«, sagte Windhorst.
Dabei gehe es um die Vergabe von Arzneimitteln. Ärzte müssten notgedrungen immer wieder gegen das Berufsrecht handeln, weil sie Patienten nicht mehr die Medikamente verschreiben dürften, die geboten seien. Es gebe Überlegungen, gegen die dafür verantwortlichen Regelungen juristisch vorzugehen. Bei der Notfallversorgung in Krankenhäusern oder bei der Geburtshilfe stehe das Sozialrecht gegen die Gesundheitsgesetze. Windhorst sprach von Praxis-Sterben auf dem Land und einer politisch gewollten Konzentration auf medizinische Zentren.

Artikel vom 27.04.2007