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Strom und Gas gibt's billiger

Preiskampf in Ostwestfalen - »E wie einfach« greift Versorger an

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). Mit einer aggressiven Preispolitik will die hundertprozentige Eon-Tochter »E wie einfach« die Tarife sämtlicher örtlicher Anbieter von Strom und Gas in Ostwestfalen-Lippe unterbieten. »Wir wollen die Günstigsten sein«, sagte Geschäftsführerin Marie-Luise Wolff am Freitag in Bielefeld.
»E wie einfach«-Chefin Marie-Luise Wolff.

»E wie einfach« bietet als erstes Unternehmen bundesweit Strom und auch Gas zu günstigeren Konditionen an. In Bielefeld, Herford, Gütersloh und Paderborn liegt der Gaspreis um 0,24 Cent pro Kilowattstunde unter den Tarifen der örtlichen Lieferanten. So berechnen die Stadtwerke Bielefeld 5,85 Cent pro Kilowattstunde, »E wie einfach« verlangt 5,61 Cent. Strom verkauft das Unternehmen ebenfalls pro Kilowattstunde jeweils einen Cent günstiger. Die Energiekostenrechnung eines Durchschnittshaushaltes soll dadurch um etwa fünf Prozent sinken.
Der Billiganbieter macht in den Bereichen Herford, Minden und Paderborn auch dem Schwesterunternehmen Eon Westfalen-Weser Konkurrenz. »Dort wird weniger stark geworben«, räumt Geschäftsführerin Wolff ein.
»Wir sind für Wettbewerb im Strom- und Gasmarkt und nehmen den neuen Anbieter ernst«, reagierte Friedhelm Rieke, Geschäftsführer der Stadtwerke Bielefeld, auf die Günstigpreise des Mitbewerbers, der seit Februar bundesweit 25 000 Kunden gewonnen hat. Die Stadtwerke wollten dennoch nicht zum »billigen Jakob« werden, setzten auf ein umfangreiches Serviceangebot, das unter anderem auch Energiesparprogramme für die Kunden einschließe. Dass mit Eon einer der Branchenriesen die kleinen Anbieter mit Dumpingpreisen unter Druck setze, sei »ordnungspolitisch diskussionswürdig«. Kommunale Versorger, die weniger stark als die Stadtwerke Bielefeld seien, könnten so in ihrer Existenz gefährdet werden. »Die Folge wäre letztlich weniger statt mehr Wettbewerb.«
»E wie einfach« wirbt damit, dass seine Tarife immer unter den allgemeinen Preisen der örtlichen Grundversorger liegen. Der Arbeitspreis des Gasangebots der Eon-Tochter steigt ein Jahr lang nicht über die Höhe bei Vertragsabschluss. Dieser Preisdeckel gilt bei Strom für zwei Jahre. Wenn der örtliche Anbieter seine Preise senkt, will »E wie einfach« sofort nachziehen.
Verbraucher können ihren Strom- und Gasversorger problemlos wechseln. Wie es um die Tarife vor Ort steht und wieviel bei einem Wechsel tatsächlich eingespart werden kann, darüber gibt es im Internet Auskunft. Lokalteil
www.verivox.de

Artikel vom 28.04.2007