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Kampa baut Passivhaus

Fertighaushersteller leidet unter Mehrwertsteuer-Delle

Von Bernhard Hertlein
Minden (WB). Energiesparen hat sich zu einem Hauptargument für Immobilienverkäufer entwickelt. Der Mindener Fertighausbauer Kampa AG wird nach Auskunft von Vorstandsmitglied Markus Schreyögg im Herbst ein Passivhaus vorstellen, das auf Sonnenenergie bauen und ohne konventionelle Heizung auskommen wird.
Die Kampa AG rechnet für 2007 mit einem Umsatzrückgang.

Nach Ansicht des Kampa-Vorstandsvorsitzenden Elmar Schmidt sind Fertighäuser beim Energiesparen gegenüber dem traditionellen Massivhaus im Vorteil. Mit dem Drei-Liter-Haus seiner Marke Libella biete Kampa bisher schon ein sehr wettbewerbsfähiges Produkt.
Trotz Energiespar- und Klima-Diskussion sieht Schmidt die Branche jedoch vor einem schwierigen Jahr 2007. Der Wegfall der Bundes-Eigenheimförderung und die Erhöhung der Mehrwertsteuer hätten im vergangenen Jahr zu Vorzieheffekten geführt. Alles, was eben noch im alten Jahr abzurechnen war, wurde zum niedrigeren Mehrwertsteuersatz bezahlt. Bei der Kampa AG erreichten diese Teilschlussrechnungen ein Volumen von 22 Millionen Euro. Sie machten damit den Löwenanteil des Umsatzzuwachses von 32 auf 226 Millionen Euro aus. Für 2007 erwartet Schmidt einen Rückgang auf 197 Millionen und damit das Niveau von 2005. Branchenweit sei ein Minus von zehn Prozent zu erwarten.
»Von 2008 an geht es wieder aufwärts«, so Schmidt. In der Zwischenzeit setzt Kampa auch auf ein Anwachsen des Auslandsgeschäfts, das bisher 13 Prozent des Umsatzes erreicht. Ein Schwerpunkt ist Schweiz.
Die Mitarbeiterzahl ging von 1010 auf 996 leicht zurück. Trotz des erwarteten Rückgangs soll das Personal in Erwartung des Aufschwungs 2008 gehalten werden. Jeder vierte Kampa-Beschäftigte hat seinen Arbeitsplatz in Minden.
Mit dem rückläufigen Umsatz wird 2007 auch der Gewinn leicht sinken. 2006 erreichte er 2,5 Millionen Euro - nach 1,2 Millionen Verlust durch die Hebelhaus-Übernahme im Vorjahr. Eine Dividende ist 2007 nicht vorgesehen. Haupteigentümer Triton (Anteil 62 Prozent), ist die jüngste Kapitalerhöhung um 7,4 Millionen Euro voll mitgegangen. Das eingenommene Geld hält Schmidt für Übernahmen zurück: »Die Lage der Branche macht eine Konsolidierung sehr wahrscheinlich.« Konkrete Gespräche gebe es noch nicht.

Artikel vom 27.04.2007