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Sie selbst habe in Oberhausen vorgesprochen und wurde dann doch - weil Theaterleute untereinander sprechen - nach Bielefeld eingeladen. Und engagiert.
In ihrer ersten Spielzeit hat Monika Wegener unterschiedliche Rollen gespielt: »Ich konnte viel ausprobieren, habe die unterschiedliche Herangehensweise von unterschiedlichen Regisseuren erlebt, sogar gesungen - und ich habe unglaublich viel dazugelernt!« In ihrer Familie sei sie die erste, die Schauspielerin wurde: »Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen - ein Theaterbesuch war immer ein richtiger Ausflug.«
Als 16-Jährige habe sie im Jugendzentrum die Pantomime kennengelernt: »Das hat mir Spaß gemacht, aber es ist eine Kunst für sich.« Dennoch hatte die Bühne es ihr angetan, und nach dem Abitur bewarb sie sich an diversen Schauspielschulen. »Ich habe mich allein quasi vor dem Spiegel auf die Aufnahmeprüfung vorbereitet, war völlig unbefangen.« Weil sie im Rahmen der Bewerbungen auch Auswertungsgespräch geführt und Tipps bekommen habe, habe sie dazu gelernt und - so sieht sie es heute - habe sich dennoch »völlig locker« geben können: »Das ist die beste Voraussetzung.« Zumal sie eigentlich gar nicht nach Berlin wollte. Monika Wegener: »Aber dort wurde ich aufgenommen.«
Inzwischen fehlt ihr die Hauptstadt manchmal ein bisschen: »Es war schon aufregend.« An Bielefeld dagegen schätzt sie zum einen den Teutoburger Wald (»Ich bin sehr gern in der Natur unterwegs«), zum anderen, dass man »praktisch in fünf Minuten alles erreichen kann - Bäcker, Post, Arbeitsstelle.«
Von den Kollegen sei sie in Bielefeld zudem gut aufgenommen worden: »Darüber war ich sehr froh, das war ermutigend.«
Dass sie in »100 Nr. 1-Hits« singen musste, sei für sie eine »besondere Art der Aufregung« gewesen. Sie habe in der Schauspielschule gelernt, wie man ein Lied bühnengerecht präsentiert, habe aber schon vor dem Abitur Gesangsstunden genommen. Monika Wegener: »Trotzdem war es spannend und ungewohnt für mich.«
Der Premiere »Blick zurück im Zorn« am 5. Mai sieht sie mit Vorfreude entgegen. Das Stück von John Osborne habe sie zum ersten Mal gelesen, als sie für die Rolle der Alison besetzt wurde. Sie nähere sich jedem Stück »von der skeptischen Seite«, die Charaktere entwickelten sich oft erst durch die Gespräche mit dem Regisseur, aber auch in den Proben, im Zusammenspiel mit den Kollegen. Das Textlernen geht ihrer Ansicht nach »immer besser«, findet Monika Wegener: »Eigentlich bin ich niemand, dem Texte praktisch zufliegen, aber die Sätze verknüpfen sich im Gehirn mit den Bewegungen und der Aktion auf der Bühne.«
Nach einer gelungenen Premiere falle dann alle Spannung von ihr ab: »Dann freuen wir uns gemeinsam über den Erfolg, dass alles geklappt hat.«
Obwohl sie mit Begeisterung auf der Bühne steht, freut sie sich auch auf die spielfreie Zeit im Sommer: »Für die Erholung, um alte Freundschaften wieder aufzufrischen, die Familie zu sehen.« Zudem fährt sie gern Mountainbike und sie malt - »aber dazu komme ich nur ganz, ganz selten.«

Artikel vom 28.04.2007