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Horror im Kindergarten

Angeblich 25 Jungen und Mädchen missbraucht

Rom (dpa). Ein besonderer Fall von Kindesmissbrauch schockiert Italien: Mehrere Lehrerinnen sollen an einem Vorschul-Kindergarten in der Nähe von Rom über Monate hinweg 25 Kinder gequält haben.

Die Jungen und Mädchen im Alter zwischen drei und fünf Jahren wurden nach Angaben der Behörden in der Wohnung einer Lehrerin vergewaltigt oder zu anderen Sexualakten gezwungen. Einige Opfer seien unter Drogen gesetzt worden, zudem wurden die Misshandlungen gefilmt, berichtet das staatliche italienische Fernsehen. »Horror im Kindergarten«, titelte die Zeitung »La Repubblica« (Rom).
Sechs Verdächtige seien festgenommen worden, darunter drei Lehrerinnen sowie die Hausmeisterin des Kindergartens der Kleinstadt Rignano Flaminio, gaben die Behörden bekannt. Die Ermittler schließen nicht aus, dass die Täter ihre Opfer auch zu »satanistischen Orgien« missbraucht haben könnten. Einige Kinder hätten ausgesagt, sie seien gezwungen worden, Blut zu trinken.
»Die Lehrerin und ein schwarzer Mann zogen sich Kapuzen über den Kopf, haben uns in die Arme geschnitten und uns Blut trinken lassen«, sagte eines der Kinder aus.
Das Grauen soll sich während der Schulstunden abgespielt haben. Die Kleinen seien mit einem Bus in die Wohnung der Lehrerin gefahren worden.
Die Ermittlungen in dem Fall dauern bereits seit vergangenen Juli an, wie die Polizei sagte. Der erste Verdacht sei aufgekommen, nachdem viele Kinder an den Kindergarten negative Verhaltensänderungen gezeigt hätten: So hätten einige Kinder beim Spielen ohne erkennbaren Grund aufgeschrien und geweint. Andere hätten begonnen, sich selbst zu verletzen.
Die Fahndung war aber zunächst wegen der Sommerferien nicht mit genügend Nachdruck geführt worden, kritisierte eine Zeitung. Erst im Februar wurden die verdächtigten Lehrerinnen vom Dienst suspendiert. Dazu meinte Bildungsminister Giuseppe Fioroni: »Wir arbeiten an effizienteren Disziplinarmaßnahmen in der Schule.«

Artikel vom 27.04.2007