03.05.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Auch die »Nesträuber« schützen?

Mehr als 50 Nistkästen nachweislich von Waschbären geplündert


Zu dem Beitrag »Jagd auf Waschbären stoppen«:
Vielleicht gibt Nachstehendes denjenigen zu denken, die sich für den Schutz von Waschbären einsetzen.
Seit Jahren betreut der Vogelschutzverein Friedrichsdorf etwa 800 Nistkästen, größtenteils von jugendlichen Mitgliedern gebaut. Zur Reinigung lässt sich das Dach abschwenken oder die Vorderfront hochschieben.
Vor einigen Jahren wurde in einem Waldgebiet zwischen Gütersloh und Neuenkirchen aus mehr als 50 Kästen, besetzt von Meisen, Kleibern, Fliegenschnäppern, Rotschwänzen, Baumläufern und Sperlingen, durch Abdrehen oder Hochschieben der Deckel oder Fronten die Brut geraubt.
Alle Kästen mussten im Jahr darauf zusätzlich gegen Waschbären gesichert werden.
In den Waldstücken waren auch sonst fast alle Nester freibrütender Vögel geplündert. Anhand der Spuren konnte als Räuber einwandfrei der Waschbär nachgewiesen werden, der laut wissenschaftlichen Erkenntnissen des Bundes für Tier- und Naturschutz Ostwestfalen-Lippe mit Sitz in Salzkotten gleichwohl toleriert und geschützt werden sollte. Es ist wie bei den Krähen, Elstern und Eichelhähern: Auch über den Schutz dieser »Nesträuber« sollte man einmal genauer nachdenken.
KLAUS GÜTH33332 Gütersloh

Artikel vom 03.05.2007