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»Hier ist der Kunde König
und der Handel zu Hause«

Regierungspräsidentin besucht heimische Betriebe

Von Jürgen Rahe (Text und Foto)
Dornberg/Jöllenbeck (WB). »Ostwestfalen-Lippe ist ohne Landwirtschaft gar nicht denkbar. Deshalb freue ich mich, verschiedene Höfe unserer Region näher kennenzulernen.« Das sagte gestern Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl bei einem Besuchstermin auf dem Hof Meyer zu Drewer in Babenhausen.

»Mich interessieren die Sorgen und Nöte der bäuerlichen Familien und die Herausforderungen, die sie in Zukunft zu bewältigen haben«, fügte die aus Detmold angereiste Präsidentin, seit Juli 2005 im Amt, hinzu. Und detaillierte Informationen erhalte man nun einmal am besten vor Ort im persönlichen Gespräch.
Vor dem Rundgang über das gepflegte Gartenbaubetriebsgelände wurde der prominente Gast von Hans-Jürgen Kleimann, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Bielefeld, begrüßt. Kleimann: »Die Bielefelder Landwirtschaft ist sehr facettenreich. Im Direktvermarktungsbetrieb Meyer zu Drewer ist der Kunde König und der Handel zu Hause.«
Worte, die die Verantwortlichen des Hofes, Hofbesitzer Egon Meyer zu Drewer (75), dessen Ehefrau Grete, Tochter Petra Eberlein sowie Betriebsleiter Siegfried Eberlein, natürlich gerne hörten. Betriebsleiter Eberlein erläuterte beim anschließenden Rundgang die Betriebsabläufe. So werden auf dem Hof unter modernsten Bedingungen Frühjahrsblumen, Beet- und Balkonpflanzen sowie Gemüse (wie Tomaten, Gurken, Paprika, Zucchini, Auberginen und Kräuter) angebaut.
Der derzeit fehlende Regen mache dem Betrieb weniger zu schaffen, betonte Eberlein, »weil bei uns unter Glas angebaut wird.«
Anders ist die Situation bei den Landwirten. Landwirt Heinrich Dingerdissen: »Wir haben stark unter der Trockenheit zu leiden. Während in Senne vor allem Weizen unde Gerste betroffen sind, kommen auf den Ackerflächen im Norden und Osten Bielefelds die Zuckerrüben aus der starken Kruste nicht mehr oben hoch.«
Teil zwei der gestrigen Besichtigungsfahrt führte nach Jöllenbeck zur dortigen Biogasanlage, die Henning Upmeier in Kooperation mit Bernd Upmeier zu Belzen betreibt. Beide Biogasbetreiber berichteten der Regierungspräsidentin insbesondere von ihren Problemen mit der Erweiterung der Biogasanlage. Mit Sorge betrachten die Betreiber auch die zunehmende Konkurrenz um Ackerflächen durch Energieversorgungsunternehmen.

Artikel vom 27.04.2007