Detmold/Bielefeld (WB). Der Wettergott hatte doch ein Einsehen mit den »Hermännern«. Über Nacht hatte sich das Hoch über Ostwestfalen ein wenig abgeschwächt, so dass das bunt angezogene Läufervolk sich gestern bei einer kühlenden Brise und angenehmen Temperaturen auf den langen Weg von Detmold nach Bielefeld begeben konnte. Weil es aber von Kilometer zu Kilometer wärmer wurde, hatten zahlreiche Läuferinnen und Läufer mit den Temperaturen zu kämpfen - auch ein paar Favoriten. Eines der prominenteren »Opfer« war Michael Amstutz, der zweifache Hermannslaufsieger und mit insgesamt neun Platzierungen unter den besten Zehn der erfolgreichste Läufer aller Zeiten bei diesem Klassiker. Amstutz, der seit fünf Jahren den gestrigen Dritten Michael Brand trainiert, war mit dem festen Vorsatz gestartet, endlich zum zehnten Mal unter die Top Ten zu laufen. Daraus wurde allerdings nichts. Wegen Wadenkrämpfen konnte der Anstreicher seine Wunschplatzierung im Rennen nicht verteidigen. »Vor der Promenade hat mich noch einer überholt. Da war für mich ich nichts mehr machen«, erzählte der Lauf-Routinier und kündigte im Spaß sofort den nächsten Angriff auf die Bestenliste an: »Nächstes Jahr mache ich meinen 20. Hermannslauf. Dann klappt es bestimmt. Notfalls wird eben noch mehr trainiert.« Insgesamt 160 Mal mussten die Sanitäter eingreifen, doch obwohl 19 Personen ins Krankenhaus gebracht werden musste, gab es laut Bericht des Rettungsdienstes keine besonderen Vorkommnisse. Der Mannschaftstitel ging an den TuS Eintracht Bielefeld, der damit neben Sansars Einzeltriumph den Doppelsieg perfekt machte. Die Eintrachtler entthronten den »ewigen« Champion SV Brackwede, der nicht in Bestbesetzung auf den zweiten Platz kam. Non-Stop-Ultra Brakel hatte sich etwas mehr als den dritten Rang ausgerechnet. Zumindest an den Blauen aus Brackwede wäre das Team aus dem Kreis Höxter gern vorbeigezogen. Die Brakeler Frauen holten sich hinter der DJK Gütersloh Rang zwei vor dem dem Team LC Solbad Ravensberg. Die Firmenwertung entschied Miele & Cie vor dem »running team freie Scholle« für sich. Platz drei ging an die zweite Vertretung der schnellen Miele-Männer.
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