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Magath-Kritik: Hektik wie an der Börse


Hamburg (dpa). Felix Magath hat sich kritisch mit dem Fußball- Geschäft in Deutschland auseinander gesetzt. »Das Problem der Bundesliga sind nicht die Personen. Es sind die Strukturen der Clubs, die inzwischen fast alle Kapitalgesellschaften sind. Es wollen zu viele Leute mitreden, die zudem gegenseitig voneinander abhängig sind: Vorstand, Aufsichtsrat, Mitglieder, Anteilseigner - und dazu die Medien«, sagte der ehemalige Trainer des FC Bayern München dem »Hamburger Abendblatt«. In den vergangenen zehn Jahren habe sich statt um Fußball fast alles um den wirtschaftlichen Erfolg gedreht, um neue Stadien, Logen, Merchandising und Vermarktung. »Fußball ist oft nur noch Mittel zum Zweck. Kontinuierliches Arbeiten im sportlichen Bereich, und das hat sich bisher immer ausgezahlt, ist in diesem Umfeld beinahe unmöglich. Es herrscht in vielen Vereinen Hektik wie an der Börse«, kritisierte er die deutschen Verhältnisse. »In Spanien, Italien oder England gibt es in vielen Clubs einen Haupteigentümer. Und der hat das alleinige Sagen«, betonte Magath. Er kann sich daher auch gut vorstellen, als Coach im Ausland zu arbeiten. Magath strebt dabei eine langfristige Zusammenarbeit an, ist aber auch für andere Aufgaben offen: »Denkbar ist der Posten eines Sportlichen Leiters, auch ein Vorstandsmandat könnte mich sehr interessieren.«

Artikel vom 28.04.2007