28.04.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Den Schaden begrenzen

Was Bayern und dem HSV jetzt noch zu tun bleibt

München/Hamburg (dpa). Als Titelkandidaten nahmen sie das Rennen auf, doch auf der Zielgeraden einer völlig verkorksten Bundesliga-Spielzeit geht es für Bayern München und den Hamburger SV nur noch um Schadensbegrenzung.
Aus der einstigen Spitzenbegegnung ist vier Spieltage vor Saisonende ein reines Sorgen-Duell geworden. Während der HSV noch um den Klassenverbleib zittert, braucht der FC Bayern dringend einen Heimsieg, um die Krisenstimmung ein bisschen abzumildern. Richtig Ruhe wird in dieser Spielzeit ohnehin wohl nicht mehr einkehren, denn das Minimalziel Champions League ist angesichts von fünf Punkten Rückstand auf Platz drei praktisch verpasst.
»Wir sind noch nicht auseinander gefallen. Wir haben nach wie vor vier Endspiele, ich gebe den Kampf noch nicht verloren«, betonte aber Ottmar Hitzfeld. Als Leiter eines Experiments verstand sich der im Februar geholte Trainer, nun ist er ein Krisenmanager. »Ich dachte, wir wären weiter«, meinte der 58-Jährige.
Mit einer Portion Wut im Bauch kommen die Hamburger. Zwar wurde das angebliche Geheimtreffen zwischen den Bayern und ihrem Regisseur Rafael van der Vaart ins Reich der Fabel verwiesen, doch bei drei Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz stört die Hanseaten jede Art von Unruhe. »Diese Gerüchte sind nicht gut für den Verein und nicht für mich«, sagte der Spielmacher.
»Bayern ist ein schwieriger Gegner. Aber ich gucke nicht auf Bayern, sondern nur auf den HSV«, sagte Trainer Huub Stevens. Zwei Mal siegten die Hamburger in der Vorsaison, doch in den vergangenen zwei Spielzeiten verloren sie jeweils im Liga-Endspurt die Nerven. Vor zwei Jahren wurde der sicher geglaubte Uefa-Cup-Platz hergeschenkt, im Vorjahr die direkte Champions-League-Qualifikation - diesmal geht es »nur« noch um den Klassenverbleib. »Eine Niederlage ist nicht einkalkuliert«, redete Stevens dem Team Mut zu.
Das tun auch die Münchner, doch letztlich hat sich selbst der Vorstand fast schon mit dem Uefa-Cup abgefunden. »Das ist ohne Frage eine große Enttäuschung, leider kaum noch zu ändern«, erklärte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

Artikel vom 28.04.2007