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SCP feiert (noch) nicht

Holt Paderborn die Burghausener Krejci und Bogavac?

Von Matthias Reichstein
Paderborn (WB). Glückwünsche zum Tor zum 1:0-Sieg über den FC Erzgebirge Aue akzeptierte Roel Brouwers noch. Doch einen Grund, drei Spieltage vor Schluss auch den Ligaverbleib zu feiern, den sah der Innenverteidiger des SC Paderborn 07 nicht.

»Wir sind nicht durch, deshalb dürfen wir uns auch noch nicht zu sicher sein«, wehrte der 25-Jährige am Freitagabend alle Komplimente zum Klassenerhalt ab. Auch Thomas Bröker, rotgesperrter Stürmer des SCP, will noch nicht auf die Bundesliga anstoßen. Allerdings aus gutem Grund: Der Ex-Dresdner sammelte mit Dynamo vor zwölf Monaten sogar 41 Zähler, damit zwei mehr als aktuell der SCP, und stieg trotzdem ab.
Dennoch: sieben Punkte Vorsprung bei nur noch drei ausstehenden Spielen - damit ist der SC Paderborn praktisch durch und hat die nötige Sicherheit, auch das das dritte Zweitligajahr zu planen. Bereits in dieser Woche könnte es die Neuzugänge zwei und drei geben. Das deutete zumindest der Sportliche Leiter Michael Born an. Namen nannte er nicht, da aber seit dem Wochenende mit Wacker Burghausen der zweite Klub als Absteiger feststeht und der SCP besonders seine Offensive weiter verstärken muss, könnte es sich um Marek Kejci (26) und/oder Dragan Bogavac (27) handeln. Der Serbe Bogavac traf in dieser Serie bereits achtmal, der Slowake Krejci siebenmal. Beide stehen auf der Wunschliste des SCP, beide sind aber bis 2008 bei Wacker unter Vertrag. Dieser Kontrakt gilt aber nur für die zweite Liga. Das wären dann die Stürmer zwei und drei, denn mit dem Georgier David Siradze (Erzgebirge Aue) hat der SCP bereits vor einer Woche eine Spitze verpflichtet.
Der neue Kader nimmt Form an, Hauptaufgabe für Holger Fach wird es zunächst aber sein, die Spannung im Team aufrecht zu halten. Der Trainer sprach auch nur von einem großen Schritt, hofft, dass es nicht der letzte war und wünscht sich, dass seine Elf konzentriert weiter arbeitet.
Wenn es unter den fröhlichen SCPern einen gab, den der Abend nachdenklich gestimmt hat, dann war es Timo Röttger. In Minute 16 für den verletzten Erwin Koen gekommen, musste er später (82.) für Daniel Brinkmann wieder Platz machen. Als Strafaktion wollte Fach diesen Doppel-Tausch allerdings nicht verstanden wissen: »Ich wollte nach dem Ausfall von Nils Döring mit Brinkmann noch einen großen Spieler bringen.« Paderborns Coach räumte allerdings ein, dass so ein Wechsel immer schlecht aussehe. Fakt war aber auch: Diese Personalie hatte nicht nur etwas mit der Körpergröße zu tun. Timo Röttger kam gegen Aue nicht ins Spiel, verlor viele Bälle und war diesmal ein Joker, der nicht stach.

Artikel vom 30.04.2007