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RAF-Ermittlungen

Mehr Licht ins Dunkel


Es überrascht nicht, dass die Generalbundesanwältin gestern, 30 Jahre nach dem Mord an Siegfried Buback, die Ermittlungen noch einmal aufgenommen hat. Auch wenn die Äußerungen des RAF-Terroristen Peter-Jürgen Boock wenig glaubwürdig sind. Auch wenn die Gründe fragwürdig sind, das jahrzehntelange Schweigekartell der RAF jetzt zu durchbrechen. Monika Harms kann gar nicht anders, als diesen Hinweisen noch einmal nachzugehen. Es sind Ermittlungen, das heißt noch längst nicht, dass der Prozess neu aufgerollt werden muss.
Es kann sein, dass bei den Ermittlungen herauskommt, einzelne Bundesanwälte hätten bereits in den 1980er Jahren Hinweise auf eine mögliche Beteiligung Stefan Wisniewskis an dem Buback-Mord erhalten, die aber nicht gerichtlich verwertbar waren. Es kann aber auch sein, dass der Verfassungsschutz dem Bundeskriminalamt tatsächlich Aussagen vorenthalten hat. Aus Behördeneitelkeit, wie der frühere BKA-Präsident Hans-Ludwig Zachert vermutet.
Das alles sind wichtige Fragen, die einer Antwort harren. Die erneuten Ermittlungen können hier Licht ins Dunkel bringen - und vielleicht auch den Angehörigen der Opfer mehr inneren Frieden.Dirk Schröder

Artikel vom 26.04.2007