Von Werner Jöstingmeyer Bielefeld (WB). Es gibt Spiele, die sind auch für Ernst Middendorp etwas ganz Besonderes. Dazu zählt zweifellos am Sonntag die Begegnung mit dem SV Werder Bremen. Als echter gebürtiger Emsländer ist der 48-jährige Fußball-Lehrer natürlich auch Mitglied beim aktuellen Bundesligazweiten. In Bremen und in Bielefeld Mitglied: Ernst Middendorp. Wann er das Aufnahmeformular an der Weser unterschrieben hat, weiß Middendorp nicht mehr so genau. »Irgendwann muss ich in Kürze eine Nadel bekommen«, denkt er vor allem an die Zeit, in der sein einstiges Idol Otto Rehhagel in Bremen erfolgreich das Zepter schwang. Werders Pressechef Tino Polster schaute gestern auf Anfrage dieser Zeitung ins Vereinsregister: »1. Juli 1990, Mitgliedsnummer 20 741. Acht Jahre muss Ernst noch warten, bis wir ihn für die 25-jährige Mitgliedsschaft ehren«, erklärte Polster. 1990 trainierte Ernst Middendorp Arminia in der Oberliga. Im Herbst des Jahres wurde er in Bielefeld erstmals entlassen und von Franz Raschid abgelöst. »Um sportrechtlich belangt werden zu können, musste ich als Übungsleiter einem DFB-Verein angehören. Deshalb habe ich mich damals Werder angeschlossen«, erinnert sich der Trainer schwach. Eine Selbstverständlichkeit war es jetzt allerdings für den »Leitenden Angestellten« Middendorp, mit dem Beginn seines dritten Engagements beim DSC Arminia auch Mitglied im Bielefelder Verein zu werden. So wurde er registriert: Mitgliedsnummer 9 822 vom 14. März 2007. »Eine tadellose Einstellung unseres Trainers. Er hat aus freien Stücken danach gefragt und den Aufnahmeantrag unterschrieben«, sagt DSC-Mitarbeiterin Caroline Klose. Obwohl »zwei Herzen« in der Brust des Coaches schlagen, denkt er seit seinem dritten Dienstantritt in Bielefeld nur in blau-weiß-schwarz. »Es wird eine ganz schwere Partie gegen Werder. Nur mit ganz Bielefeld im Rücken haben wir vielleicht eine Chance«, denkt Middendorp an die phantastische Stimmung in der SchücoArena, die seine Elf schon gegen Dortmund zum Sieg beflügelte. Ob er erneut mit personellen Veränderungen den Gegner und wohl auch den eigenen Kader überrascht, lässt Ernst Middendorp noch offen. In den beiden gestrigen Trainingseinheiten sah er jedenfalls ganz genau hin. »Eigler und Rau sind noch nicht so frisch, wie sie eigentlich sein müssten. Vielleicht spielt diesmal Umut Kocin links, weil ich einen Mann mit einem starken Schuss gebrauche.« Ob, wann und wo Arminia ein Vorbereitungslager vor dem Spiel gegen Bremen bezieht, verriet er ebenfalls nicht.
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