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Sennesee: Kaufangebote liegen vor

BBF verhandelt mit Grundstückseigentümern - Sechs Anwohner sind primär betroffen

Von Stefanie Westing
Senne (WB). Die Bielefelder Bäder- und Freizeiteinrichtungen GmbH (BBF) hat Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern aufgenommen, deren Land für einen möglichen Sennesee benötigt wird. Bei der Umsetzung der kleinen Seevariante (zunächst 19 Hektar), sind sechs Grundstückseigentümer betroffen.

Diesen sei ein schriftliches Angebot zur Grundstücksübernahme unterbreitet worden, heißt es in einem Bericht zum Stand der Planungen, der heute, 26. April, in der Bezirksvertretung Senne diskutiert werden soll. Die Sitzung beginnt um 17 Uhr im Senne-Saal im Neuen Ortszentrum.
Ein Ergebnis der Verhandlungen liegt noch nicht vor. Wann damit zu rechnen ist, konnte BBF-Geschäftsführer Hans-Werner Bruns gestern auch noch nicht sagen. Aber: »Wir müssen das gesamte Projekt unter Dach und Fach haben, wenn mit den Erdbauarbeiten der Autobahn begonnen wird, etwa Anfang 2008. Die Grundstücksfragen müssen wir aber natürlich lange vorher klären.«
Gespräche geführt wurden auch bereits mit dem Eigentümer eines Putenmaststalles, der vor kurzem renoviert und in Betrieb genommen wurde. Der Stall einschließlich Nebengebäude und einer zugehörigen Fläche von 1,6 Hektar sei Ende 2006 verkauft worden. Der neue Betreiber erwartet nach Angaben der BBF entweder einen alternativen, planungsrechtlich gesicherten Standort mit neuem Stall samt Futtersilo und anliegendem Wohngebäude für den Mitarbeiter der Mast oder eine einmalige Abfindung für seine Investitionen zuzüglich eines Aufschlags.
Die für Lärmschutzwände benötigten Flächen können erst nach weiterer Rücksprache und endgültiger technischer Klärung mit dem Landesbetrieb Straßen NRW festgelegt werden. Die Liegenschaften befinden sich im Eigentum des Bundes, der Stadt und eines weiteren privaten Eigentümers.
Die BBF hat außerdem Gespräche mit Blick auf eine Projektgesellschaft geführt, die für den Bau des Freizeitsees gegründet werden müsste. Ein Gutachten der Sozietät Wolter und Hoppenberg aus Hamm favorisiert ein öffentlich-privates Modell, in dem sich die BBF die Grundstücke sichert und die Projektgesellschaft gründet. Als Partner kommen in erster Linie Unternehmen in Frage, die sich direkt am Bau der Autobahn im Bereich Senne beteiligen oder als Subunternehmer die benötigten Geräte vor Ort bereitstellen können.
Die Firma Bunte aus Papenburg, die sich um Aufträge zum Bau von Teilstücken des Lückenschlusses der Autobahn 33 bewerben wird, signalisierte bereits, dass man sich prinzipiell eine Beteiligung an einer Projektgesellschaft Freizeitsee gut vorstellen könne. Der Ausbau von Baggerseen zu Freizeitanlagen sei für das Unternehmen nicht neu. Als Betreiber des Sees steht die Firma aber nicht zur Verfügung.
Parallel zu den Verhandlungen der BBF laufen aktuell Anträge zu Planänderungen, unter anderem ein Verfahren zur Änderung des Regionalplanes, das die Stadt Bielefeld bei der Bezirksregierung Detmold beantragt hat. Mit Schreiben vom 26. März hat die Stadt der Bezirksregierung mitgeteilt, dass sie beabsichtigt, im Stadtbezirk Senne südlich der geplanten Verlängerung der Autobahn 33, westlich der Autobahn 2, östlich der Bekelheider Straße bis über die Straße Oerkamp hinausgehend künftig einen Freizeitsee anzulegen. Zugleich teilte sie mit, dass westlich der bestehenden Siedlung Mönkeweg eine Wohnbaufläche, ein Wochenendhausgebiet sowie ein Campingplatz planungsrechtlich gesichert werden müssten und dass südöstlich der Siedlung Mönkeweg ein Hotel geplant ist. Die nächste Sitzung des Regionalrates findet am 11. Juni statt.

Artikel vom 26.04.2007