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Ein etwas anderer Urlaub in Sibirien
Wagemutige Touristen für Bau von Wanderwegen um den Baikalsee gesucht
Freiwillig im Urlaub arbeiten -Ê und das in Sibirien nahe der Großstadt Irkutsk: Russland sucht Touristen der anderen Art. Statt den Oligarchen Geld abzuknöpfen, sollen nun Urlauber für den Bau und die Instandhaltung von Wanderwegen rund um den Baikalsee, den tiefsten See der Erde, sorgen.
Der Bau des »Great Baikal Trail« genannten Wanderweges geht in diesem Sommer bereits in seine dritte Saison. Zur Unterstützung dieses engagierten Projekts sucht der Verein »Baikalplan« aus Dresden in diesem Jahr mehr als 100 wagemutige Männer und Frauen, die zwischen Mai und September am Baikalsee für jeweils zwei Wochen arbeiten möchten. 2006 vermittelte der Baikalplan e. V.Ê Freiwillige zwischen 17 und 70 Jahren nach Sibirien.
Der »Great Baikal Trail« soll nach seiner Fertigstellung 1800 Kilometer rund um den Baikalsee führen und für Wanderer damit zu einem der großen Abenteuer dieser Welt werden. Das Projekt soll den sanften Tourismus am Baikalsee fördern, den Bewohnern der Region um Irkutsk eine wirtschaftliche Perspektive geben und trotzdem die Schönheit des Baikalsees erhalten.
Den Traum, einen solchen Wanderweg um den Baikalsee zu bauen, hatten schon russische Umweltschützer vor mehr als 30 Jahren. Nun wird diese Idee vom russischen Initiativennetzwerk »Bolschaja Baikalskaja Tropa« zusammen mit dem deutschen Partner Baikalplan e.V. und amerikanischen Umweltorganisationen in die Tat umgesetzt. Inzwischen wurden insgesamt schon mehr als 350 Kilometer Wege fertiggestellt.
Geplant sind in diesem Jahr 20 Arbeitslager rund um den gesamten Baikalsee. Die Arbeiten reichen vom Neubau eines schmalen Pfades im extrem entlegenen Bargusinski-Reservat bis zur Sanierung und Markierung von bereits touristisch erschlossenen Abschnitten entlang der »Alten-Transsib«-Strecke. Die Helfer erwartet aber nicht nur Arbeit, sondern auch Freizeit in malerischer Umgebung.
Begleitet wird das Projekt von erfahrenen einheimischen Rangern der örtlichen Nationalparkverwaltungen, die die Helfer beim Bau anleiten und mit ihnen an freien Tagen Exkursionen durch die faszinierende Natur der Baikalseeregion unternehmen. Ausgerüstet mit reichlich neuem Wissen über die Region, die Menschen und die russische Sprache ist ein solches Lager auch der ideale Ausgangspunkt, um im Anschluss den Baikalsee auf eigene Faust zu entdecken.
www.baikalplan.de

Artikel vom 28.04.2007