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Markus Baumann neuer Chef

FLVW-Kreis Bielefeld/Halle verabschiedet Horst-Dieter Knüppel

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Die Wachablösung im Fußballkreis Bielefeld/Halle ist erfolgt. Im Kommunikationscenter der Sparkasse Bielefeld wählten die 77 stimmberechtigten Delegierten Markus Baumann zum neuen »Chef«. Der 36-jährige Geschäftsführer des TuS Jöllenbeck trat damit die Nachfolge von Horst-Dieter Knüppel an, der nach drei Legislaturperioden nicht wieder kandidierte.

So viele Ehrengäste waren zum Kreistag noch nie erschienen wie in diesem Jahr. »Lauter nette Männer und Frauen aus Nah und Fern«, staunte Knüppel und begrüßte neben Bürgermeister Grube den Vizepräsidenten des FLVW, Manfred Knipping, den Präses des Stadtsportbundes Ulrich Zimmer, Sportamtsleiter Fritz Kölling, Landesliga-Staffelleiter Friedhelm Spey und zahlreiche Vertreter der Nachbarkreise.
In seiner Laudatio lobte Bürgermeister Horst Grube das ehrenamtliche Engagement Knüppels und stellte dem scheidenden Kreisvorsitzenden ein glänzendes Zeugnis aus: »Herr Knüppel hat sich über Jahre hinweg viele Verdienste erworben.« Und der Vertreter von Oberbürgermeister Eberhard David erinnerte: »In Bielefeld gab es mal vor einigen Jahren die meisten Spielabbrüche. Durch das Präventionsprojekt sind diese Abbrüche um zwei Drittel gesenkt worden. Horst Knüppel war stets ein verlässlicher Partner.« Weil der Fußball-Funktionär schon den Sportehrenbrief der Stadt erhalten hatte, bedankte sich Grube jetzt mit einem kleinen Porzellan-Leineweber.
Ins gleiche Horn blies Ulrich Zimmer. Der SSB-Präsident schloss in seine Dankesrede die ebenfalls ausgeschiedene Vorsitzende des Kreis-Leichtathletik-Aussschusses, Gerda Winkler, gleich mit ein. »Wir verabschieden hier heute zwei Gütesiegel des Bielefelder Sportes.«
Als Horst-Dieter Knüppel in seiner Funktion als Kreisvorsitzender zum letzten Mal ans Rednerpult trat, verzichtete er wohl auf einen Rück-, nicht aber auf einen kurzen Ausblick. Und der sah alles andere als rosig aus. »Kostensteigerungen und Bürokratie lassen die ehrenamtlichen Mitarbeiter verzweifeln.« Zudem prognostizierte er: »Die nicht geborenen Menschen werden in 15 Jahren auch als ehrenamtliches Potenzial fehlen.«
Knüppel versprach für die Vereinsberatung, Migration und andere Bereiche auch zukünftig weiter zur Verfügung zu stehen, wenn er gebraucht werde und schloss seine kurze Rede mit dem Bekenntnis: »Ich habe mich in den neun Jahren bemüht alle gleich zu behandeln und hoffe, dass mir das auch gelungen ist.« Donnernder Applaus war die Antwort der Delegierten.
Nach der Einschätzung des Kreiskassierers Lutz-Peter Oberschelp, es sei in den letzten Jahren gelungen den Fußballkreis von einem Sparklub in einen innovativen Mittelstandsbetrieb umzuwandeln, wurden zunächst zahlreiche Funktionäre mit Blumen, Geschenken und einigen Ehrennadeln verabschiedet. Ein deutliches Indiz, dass sich nach der Ära Knüppel der Fußballkreis Bielefeld im Umbruch befindet.
Manfred Knipping, der Vizechef des westfälischen Verbandes, heftete Horst-Dieter Knüppel die Goldene Ehrennadel ans Revers und bedankte sich vor allem für dessen Engagement als »Problemlotse« und Mediator.
Werner Lauenstein, Ehrenvorsitzender des Bielefelder Schiedsrichterausschusses, musste als Versammlungsleiter nicht lange nach Knüppels Nachfolger fragen. »Markus Baumann«, rief Hartmut Wilkening spontan und tat damit nur einer gut vorbereiteten Pflicht Genüge. Einstimmig wählten die Delegierten den 36-jährigen Jöllenbecker zum neuen Kreisvorsitzenden, der dankbar annahm und versprach: »Die Fußstapfen von Horst-Dieter Knüppel sind sehr groß. Ich werde versuchen sie zu füllen.« Anschließend folgte die Versammlung Baumanns Empfehlungen und wählte alle von ihm genannten Kandidaten einstimmig in ihre Positionen. Spätestens nach dem Wahlgang wurde klar, dass sich der Kreis Bielefeld/Halle um seine neue Führungscrew nicht sorgen muss.

Artikel vom 25.04.2007