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Besinnung auf Traditionen
gegen medialen Bilderfluss

Christoph Tannert sprach im Bielefelder Kunstverein


Bielefeld (bp). Die Kunst, wie sollte es anders sein, stand gestern Abend im Zentrum der Mitgliederversammlung des Bielefelder Kunstvereins im Museum Waldhof. Nicht nur in Form eines Vortrages von Christoph Tannert, Leiter des Künstlerhauses Bethanien in Berlin und Herausgeber des Buches »New German Painting - Remix«, sondern auch in einem exklusiven Angebot für Mitglieder. Sie hatten die Gelegenheit Druckgraphiken zu erwerben: einen Siebdruck des der »Neuen Leipziger Schule« zugehörigen Malers David Schnell und eine Graphik von Dennis Tyfus.
Andreas Wannenmacher, Vorsitzender des Kunstvereins, zeigte sich mit der Mitgliederzahl von 1050 zufrieden. Man habe sich aber vorgenommen, künftig noch intensiver auch um junge Kunstliebhaber zu werben. Die bislang besucherstärkste Ausstellung in diesem Jahr ist die von Elisabeth Masé »Die Unsterblichen«. Wannenmacher: »Zur Eröffnung kamen so viele Interessenten wie selten.« Christoph Tannert sprach nach Abschluss der Regularien über die neue deutsche figurative Malerei.
Die Preise für Werke der »Leipzig School« und des »Dresden Pop« laufen aus dem Ruder, die Künstler feiern internationale Triumphe. Christoph Tannert versucht zu ergründen, was wirklich hinter der »Neuen deutschen Malerei« steckt. Die Ursache der Rückbesinnung auf die alte Tradition der Malerei sieht Tannert in dem medialen Bilderfluss begründet. Die Malerei dagegen verlangsame das Bildersehen. In der Langsamkeit und dem Fehlen von Aufgeregtheit sieht Tannert die besondere Qualität der Werke.
l Im Rahmen der »Nachtansichten« am Samstag, 28. April, 18 bis 2 Uhr, gibt es im Museum Waldhof des Kunstvereins stündliche Führungen. Um 20 und 22 Uhr liest Elisabeth Masé Texte der Schweizer Schriftstellerin Adelheid Duvanel. Um 20.30 Uhr spielt die Band »About Elfi«, um 22.30 Uhr werden Mitgliedsausweise verlost.

Artikel vom 26.04.2007