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Ortwin Goldbeck eröffnete die Hausmesse von proWerk.

»proWerk«: Ein gefragter
Partner der OWL-Industrie

Von Kabelkonfektion über Montage bis Direktversand

Bielefeld (bp). »Viele Menschen glauben offenbar immer noch, dass in Behindertenwerkstätten überwiegend Körbe geflochten werden,« sagte Ortwin Goldbeck, Präsident der IHK und Vorsitzender des Verwaltungsrates der von Bodelschwinghschen Anstalten am Dienstag bei der Eröffnung der »proWerk«-Hausmesse.

Tatsächlich seien die »proWerk«-Betriebe technisch entwickelte Partner der Industrie, die, so Goldbeck, »nach genauen Maßgaben spezielle Teile mit hohen Qualitätsstandards liefern«.
Bei »proWerk« fänden, so Bethel-Vorstand Hans-Friedrich Hofacker, 2500 Menschen mit Handikaps Arbeit, Ausbildung und Förderung. 1900 von ihnen arbeiten in der Werkstatt für behinderte Menschen, 600 sind in Integrationsfirmen beschäftigt oder nehmen an Qualifizierungs- und Rehabilitationsangeboten teil. »proWerk« hat 520 Mitarbeiter, die in der Anleitung, Betreuung, Arbeitsorganisation und im Management des Stiftungsbereiches tätig sind.
Mit seinen gewerblichen Auftraggebern erziele »proWerk« einen Jahresumsatz von 15 Millionen Euro.
160 Firmen zählten 2006 zu den Kunden, 37 davon sind Großkunden, darunter Unternehmen wie Miele, Gildemeister, Parker Hannifin
Die Werkstätten, so die Geschäftsführer Ottokar Baum und Raimund Klinkert, seien gut ausgelastet, der Zuwachs habe zuletzt zwischen zwei und drei Prozent pro Jahr gelegen.
Erhard Kunert, Leiter der Produktion und Dienstleistungen »proWerk«, macht darauf aufmerksam, dass man weiter bestrebt sei, noch mehr Arbeitsplätze in die Betriebe selbst auszulagern. Bislang sei das bei 100 gelungen, 40 weitere seien für 2007 geplant. Ottokar Baum weiß: »Dabei sind kleinere Betriebe deutlich offener als Großunternehmen.«
Goldbeck weist darauf hin, dass es auch Ziel sei, ein normales Auftraggeber/ Auftragnehmer-Verhältnis zu praktizieren: »Beide Seiten müssen von der Geschäftsbeziehung profitieren.« Goldbeck nennt die Bemühungen von »proWerk« beeindruckend, »Innovationen zu realisieren und Marktnischen zu finden«.
Das Leistungsspektrum der Werkstätten umfasst Montage und Verpackung, Metallverarbeitung, Kabelkonfektion, Elektromontage und Elektronik, Holz, Handweberei, Textilverarbeitung, Druckerei, Buchbinderei und Restaurierung, Direktversand, Dienstleistungen, Keramik, Büro, Aktenvernichtung, Lamellenfertigung
Hofacker macht darauf aufmerksam, dass inzwischen ein Drittel der »proWerk«-Beschäftigten Menschen seien, die unter psychischen Beeinträchtigungen litten: »Menschen mit geistigen Behinderungen stellen längst nicht mehr das Gros.«
l Die Hausmesse findet im Haus Dankort (Quellenhofweg) statt und ist noch heute, Mittwoch, und morgen, Donnerstag, jeweils von 10 bis 16 Uhr geöffnet.
Heute, 25. April, findet dort zudem eine Informationsveranstaltung im Rahmen der Teilhabetage statt. Informiert wird unter anderem über die Möglichkeiten zur beruflichen Förderung und zur Teilhabe am Arbeitsleben.

Artikel vom 25.04.2007