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30 Prozent mehr Unfalltote

Schlimme Ostwestfalen-Bilanz im ersten Quartal des Jahres 2007

Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). Erschreckende Verkehrsunfall-Bilanz in Ostwestfalen-Lippe: In den ersten drei Monaten des Jahres 2007 starben auf den Straßen in der Region 26 Menschen. Das waren im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres 30 Prozent mehr (20 Tote).
Bei diesem Unfall in Paderborn starb am Sonntag ein Kradfahrer.

In ganz NRW erhöhte sich die Zahl der Toten im Vergleichszeitraum um 20 Prozent von 143 auf 172. Die Zahl der Verunglückten insgesamt (Tote und Verletzte) stieg im Land um zwölf Prozent von 16 364 auf 18 357.
Im Februar hatte NRW-Innenminister Ingo Wolf (FDP) noch bekanntgegeben, dass die Straßen in NRW sicherer geworden seien. Die Zahl der Verkehrstoten sei 2006 mit 728 auf einen historischen Tiefstand gesunken. Zudem seien weniger Menschen verletzt worden und es habe insgesamt weniger Unfälle gegeben. NRW sei das Bundesland mit dem dichtesten aber auch mit dem sichersten Straßennetz. Zudem betonte Wolf im Februar 2007: »Die positive Verkehrsunfallbilanz 2006 bestärkt uns, an unserem ehrgeizigen Ziel festzuhalten, die Zahl der Getöteten im Straßenverkehr bis 2015 zu halbieren.«
Die erhöhten Unfallzahlen sind nach Angaben der Bezirksregierung in Detmold vor allem für OWL besorgniserregend. Auch die Zahl der Schwerverletzten sei von 402 auf 441 (zehn Prozent) und die Zahl der Verunglückten von 1900 auf 2182 (15 Prozent) gestiegen. Betrachte man die Fünf-Jahresentwicklung ergebe sich eine Zunahme von sieben Prozent bei den Verunglückten, sagte Polizeihauptkommissar Jürgen Luig. Bei den getöteten Personen gebe es in den ersten Quartalen von 2002 bis 2007 einen Rückgang von zwei Prozent.
Bezogen auf jeweils 100 000 Einwohner gebe es in OWL landesweit die höchsten Werte der Häufigkeitszahlen bei den Getöteten und den Schwerverletzten. Des betreffe auch die Zahl der verunglückten jungen Erwachsenen (18 bis 24 Jahre) mit einem Plus von 25 Prozent. Deutlich über dem Landesdurchschnitt liege in OWL zudem die Zunahme der Unfallzahlen bei den Jugendlichen (plus 33 Prozent) und den Senioren (plus zwölf Prozent).
Bei den Kindern (ein Todesopfer) gebe es in OWL im Landesvergleich die niedrigste Häufigkeitszahl, allerdings mit steigender Tendenz (plus elf Prozent).
Da aufgrund des warmen Winters Anfang 2007 mehr Motorradfahrer unterwegs waren, gebe es auch hier eine schlimme Bilanz. Die Unfallzahlen bei den motorisierten Zweiradfahrern habe sich von 121 auf 204 fast verdoppelt. Da Eis und Schnee gefehlt hätten, sei insgesamt auch schneller gefahren geworden, sagte Luig. Somit habe der fehlende Winter zur Steigerung der Unfallzahlen beigetragen. Seite 4: Kommentar

Artikel vom 25.04.2007