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Schüco bekannteste Solarmarke

Produktion in Bielefeld wird verdoppelt -Ê Konzern erhöht Umsatz um 16 Prozent

Von Bernhard Hertlein
Bielefeld (WB). Seit 1996, dem ersten Jahr unter dem geschäftsführenden Gesellschafter Dirk U. Hindrichs, hat die Bielefelder Schüco International KG ihren Umsatz verdoppelt. Mit plus 16,5 Prozent fiel das Wachstum im Jahr 2006 nicht zuletzt wegen der wachsenden Sorgen um das Weltklima besonders deutlich aus.

Mit 32 Prozent legte der Solar-Bereich erneut überdurchschnittlich zu. Schüco profitiert dabei von neuen Einspeisegesetzen in Italien, Spanien, Griechenland, Frankreich und sogar einzelnen US-Staaten wie Kalifornien, die sich Hindrichs zufolge alle am Vorbild Deutschland orientieren. Auf dem Heimatmarkt ist Schüco unter Häuslebauern die bekannteste Solar-Marke. Derzeit werden die Kapazität im Werk Bielefeld verdoppelt und gleichzeitig 20 neue Arbeitsplätze geschaffen.
Auch bei der zweiten großen Investition in Bielefeld, dem Neubau des Technologie-Zentrums, legt Schüco besonderen Wert auf die Energiebilanz. Besuchern soll deutlich gemacht, was an Energie-Einsparung und -Gewinnung möglich ist. »Das Null-Energie-Haus ist nicht mehr fern«, erklärte Hindrichs gestern in Bielefeld. Schüco gibt dieses Jahr mehr als acht von insgesamt wieder mehr als 30 Millionen Euro in die beiden Bielefelder Investitionen.
Erfreut zeigte sich der geschäftsführende und persönlich haftende Gesellschafter, dass Schüco als Weltmarktführer für Glasfassaden und Fenster aus Aluminium nach mehr als zehn Jahren endlich auch wieder im Stammgeschäft in Deutschland zulegen konnte. Insgesamt entfielen trotz des Verkaufs der Bauelemente-Produktionen im lippischen Leopoldshöhe und in Großkugel bei Leipzig 800 Millionen Euro auf den Umsatz im Heimatmarkt.
Das enorme Wachstum hat dazu geführt, dass die Eigenkapitalquote 2006 vorübergehend von 55,7 auf 49,5 Prozent zurückging. Zum Jahresbeginn überwies jedoch die Fuchs-Gruppe (Meinerzhagen) als hundertprozentiger Eigentümer von Schüco 50 Millionen Euro aus dem Gewinn und erhöhte damit das haftende Eigenkapital.
Obwohl sich das Wachstum im ersten Quartal fortsetzte, wollte Hindrichs für das Gesamtjahr 2007 keine Schätzung abgeben. Zur Rendite sagte er nur, dass sich 2006 nach oben bewegt habe.
Auch wenn Schüco inzwischen mehr in Werbung investiert als in Sport-Sponsoring, so ist Hindrichs doch besonders mit dem Formel- 1-Team von Mercedes und seinen Fahrern Fernando Alonso und Louis Hamilton sehr zufrieden.
Was Arminia Bielefeld betrifft, so hoffe er sehr, dass das Fußballteam den Abstieg aus der ersten Bundesliga vermeiden könne. Etwas Anderes wäre für ihn persönlich eine schwere Enttäuschung. Unternehmerisch und »nüchtern betrachtet« sei die Investition in den Stadion-Namen aber auch dann noch ein guter Erfolg.

Artikel vom 25.04.2007