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Handküsse irgendwann aufgegeben

Diplom-Ingenieur i.R. Dr. Peter von Becker zu Gast im Erzählcafé

Gast im Erzählcafé: Dr. Peter von Becker. Foto: Müller
Brackwede (mdm). »Um diese Zeit mache ich eigentlich meinen Mittagsschlaf«, begrüßte Dr. Peter von Becker, Diplom-Ingenieur im Ruhestand, die Besucher im Bartholomäus-Gemeindehaus am Kirchplatz. Heute ist der 75-jährige Schildescher im Seniorenrat der Stadt Bielefeld aktiv. Und auch in der hiesigen Unicef-Ortsgruppe arbeitet er mit.
Seine lange Berufslaufbahn verlief abwechselnd. Nach dem Studium des Bauingenieurwesens in Karlsruhe nahm er an einem Praktikanten-Austausch mit Finnland teil, sammelte dort nach seiner Heirat noch Berufserfahrung, bevor er 1960 nach Deutschland zurückkehrte. Hier war er als Mitarbeiter der Bundesanstalt für Straßenbau in Köln tätig, bis er 1970 in das Bundesverkehrsministerium versetzt wurde. 23 Jahre später wurde er selbstständig.
Bereits in seiner Jugend waren ihm feste Verhältnisse fremd. Nach dem Tod des Vaters 1935 zog er mit Mutter und Geschwistern nach Breslau. Nach vier Jahren auf dem Gymnasium musste er ins Internat: »Ich wurde immer älter, und die Freunde meiner Mutter immer jünger.« Einer dieser Freunde war der Vater von Charlotte, der heutigen Ehefrau von Beckers. »Beinahe wären wir Geschwister geworden.« 1961 wurde ihre Tochter geboren, heute hat das Ehepaar fünf Enkelkinder.
Geboren wurde Dr. Peter von Becker 1931 als jüngstes von drei Kindern in Posen. Der Großvater war wegen großer Verdienste für das Kaiserreich von Wilhelm II. geadelt worden. Er habe eine strenge Erziehung genossen. Jedoch gebe er Frauen mittlerweile keine Handküsse mehr, weil eine Bäckersfrau ihre Hand einmal weggezogen habe: »Sie dachte wohl, ich wollte hineinbeißen.«

Artikel vom 25.04.2007