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90 Prozent Jungen
nehmen Angebot wahr

Das »Legasthenie-Zentrum« besteht 25 Jahre


Bielefeld (jr). »Mit unserem Angebot sprechen wir vor allem junge Menschen im Alter von acht bis 16 Jahren an. Bei Bedarf dürfen aber auch Erwachsene gerne kommen.« Das sagt Dr. Ulrike Kurth (49), die vor 25 Jahren das Legasthenie-Zentrum Bielefeld am Oberntorwall 25 eröffnete. Von ihren Beratungs- und Therapieräumen im sechsten Stock hat der Besucher einen herrlichen Blick auf Jahnplatz und City, doch das ist nur eine schöne Begleiterscheinung. Jungen und Mädchen aller Schulformen sowie Eltern, die hierhin kommen, wollen sich vor allem in den Bereichen Lesen, Schreiben und Konzentration von Fachkräften beraten lassen.
Erster Ansprechpartner ist stets Ulrike Kurth. Die Leiterin der Einrichtung bietet erfahrene Unterstützung an und führt alle Tests und Beratungsgespräche persönlich durch. Sie ist Mitglied im Bundesverband Legasthenie und hat zum Thema »Teilleistungsschwäche« publiziert.
Zusätzlich arbeitet Ulrike Kurth in der universitären Lehre: bis 2003 in Münster an der Westfälische Wilhelms-Universität im Institut für Schulpädagogik und seit 2003 in Bielefeld als Lehrbeauftragte an der Universität in der Abteilung Pädagogische Psychologie.
In der heimischen Region gebe es zur Behebung von Schwächen, Wörter und Texte zu lesen oder zu schreiben, eine Menge an Anbietern, betont die Bielefelderin. Mit ihrem Service - Diagnose, Beratung und Therapie - habe sie sich in 25 Jahren spezialisiert. Als Ulrike Kurth 1982 ihr Studium in Deutsch, Psychologie und Philosophie beendet hatte, sei sie quasi in eine Marktlücke gestoßen. »Damals gab es nur wenig qualifizierte Anbieter - zum Beispiel die Beratungsstelle Bethel.«
Aktuell interessant: Während 90 Prozent Jungen ins Legasthenie-Zentrum kommen, ist der Ausländeranteil gering. Er liege unter zehn Prozent, sagt Kurth. Wichtig ist der Zentrumsleiterin auch der Hinweis, dass sie bei ihrer Arbeit mit Ärzten, Jugend- und Gesundheitsämtern sowie Schulen kooperiert.
Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens wird am Samstag, 5. Mai, um 11 Uhr eine europäische Fachkonferenz in der Oetkerhalle durchgeführt. Ziel der Konferenz ist es, im Bereich der Lese-Rechtschreibschwächen andere Methoden und Förderkonzepte kennen zu lernen. Weitere Infos und Anmeldung unter Telefon 0521/698 93.

Artikel vom 24.04.2007