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Auch die Wirte spüren jetzt den Aufschwung

Jahreshauptversammlung des Hotel- und Gaststättenverbandes

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). Bielefelds Wirte profitieren vom wirtschaftlichen Aufschwung. »Die Menschen gehen wieder mehr in die Kneipen«, sagte Thomas Keitel, Geschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Ostwestfalen, gestern bei der Jahreshauptversammlung des Bielefelder Kreisverbandes.

Allerdings gibt es innerhalb der Gastronomieszene große Unterschiede. »Vor allem den rund 150 Betrieben in der Bielefelder City geht es verhältnismäßig gut«, betonte Keitel. Kaum noch Chancen sieht er dagegen für die klassische Eckkneipe. Auch Pizzerien und andere Ausländergaststätten könnten heutzutage kaum noch eine Familie ernähren. Neue und in ein Marketingkonzept eingebundene Gastronomie-Ideen würden allerdings erfolgreich umgesetzt. Insgesamt gebe es in Bielefeld 1450 Gastronomie-Konzessionen, nur etwa 400 bis 500 Betriebe würden aber auch professionell geführt, so Keitel.
Nach sechs »Schrumpfjahren« vermeldeten die Wirte 2006 im Durchschnitt keinen weiteren Umsatzrückgang. Nur traditionelle Speisegaststätten mussten mit 4,6 Prozent weniger Umsatz zufrieden sein. Hotels geht es wirtschaftlich besser. Die Beherbungsbetriebe verzeichneten 2006 ein Übernachtungsplus von 6,3 Prozent.
Kritik übte Keitel an der neuen Sondernutzungssatzung der Stadt Bielefeld. Zwar habe man sich mit der Stadt auf einen Kompromiss geeinigt. Doch gehe es eigentlich zu weit, dass das Rathaus vorschreiben wolle, wie die Stühle der Außengastronomie ausgerichtet sein sollen.
Von den Wirten abgelehnt wird das Rauchverbot in Gaststätten. Dass die Zahl der Gaststätten mit rauchfreien Bereichen bei 30 Prozent verharre, liege am Wankelmut des Gesetzgebers, beklagte Keitel. Eigentlich müsse jeder Wirt selbst entscheiden können, ob er das Rauchen gestatten wolle. Sollte es zu einem generellen Verbot kommen, könnten als Folge daraus in Gaststätten geschlossene »Raucherclubs« entstehen.
Traditionsgemäß verlost der DEHOGA drei Bierstände für den Leinewebermarkt (18. bis 20. Mai) unter seinen Mitgliedern. Diesmal wird das chinesische Restaurant Ming Liu den Stand auf dem Jahnplatz beschicken, Johannmeiers Imbiss (Milse) den Stand auf dem Klosterplatz und die Gaststätte »Mottenkiste« (Heeper Straße) den Ausschank auf dem Alten Markt.

Artikel vom 24.04.2007