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Lycos operativ weiter verlustreich

Vorstandschef Christoph Mohn: Wir setzen auf neue Produkte


Von Edgar Fels
Gütersloh (WB). Der Internetportalbetreiber Lycos Europe mit Sitz in Gütersloh hat die Zahl seiner Nutzer zwar auf 38 Millionen gesteigert, ist aber im ersten Quartal dieses Jahres operativ weiter in die Verlustzone gerutscht. Lycos machte bei einem Umsatz von 20 Millionen Euro vor Zinsen und Steuern einen Verlust von 3,8 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum betrug der Verlust 2,3 Millionen Euro.
Wie Lycos-Vorstandsvorsitzender Christoph Mohn gestern sagte, sei der Verlust auf erhöhte Entwicklungskosten für neue Produkte wie Lycos iQ und Jubii zurückzuführen. Auch für das zweite Quartal sei operativ mit einem Verlust von vier Millionen Euro zu rechnen. Im Gesamtjahr erwartet Mohn als Nettogewinn »einen guten zweistelligen Millionenbetrag«. Grund seinen Verkäufe von Unternehmensbeteiligungen.
Der Verkauf des tschechischen Portalanbieters Seznam.cz spülte Lycos einen Gewinn von knapp 65 Millionen Euro in die Kasse. Knapp zehn Millionen Euro Gewinn erzielte Lycos mit dem Verkauf seines Geschäftes mit Internetzugängen in Schweden. Nur daher fuhr Lycos im ersten Quartal unter dem Strich einen Gewinn von 7,6 Millionen Euro ein. Auch das deutsche Internetzugangsgeschäft soll bis zum Sommer verkauft werden, sagte Mohn gestern.
Mit einem Anteil von 58 Prozent an den Gesamteinnahmen waren die Erlöse aus den kostenpflichtigen Diensten und Shopping im ersten Quartal die stärksten Umsatztreiber, gefolgt von den Werbeerlösen (34 Prozent). Jedoch sanken die Einnahmen aus der Online-Werbung um 16 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Mohn: »Hier haben wir uns schlechter als der Markt entwickelt.«

Artikel vom 25.04.2007