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»60 Jahre Lippe in NRW«

Historische Ausstellung im Staatsarchiv Detmold

Speisung für Kleinkinder in der Detmolder Stadtküche II, veranlasst von den Briten, 1947.

Detmold (WB/rb). Der Anspruch Lippes auf Sonderrechte im Bundesland NRW, die »Lippischen Punktationen«, stehen im Blickpunkt einer Ausstellung, die gestern in Detmold eröffnet wurde. Mit der Ausstellung »1946 - Politik und Alltag im Gründungsjahr des Landes NRW« richtet das Staats- und Personenstandsarchiv zugleich den Blick auf »60 Jahre Lippe in Nordrhein-Westfalen«.
1946 wurde das junge Bundesland an Rhein und Weser von den Alliierten geschaffen. Anfang 1947 trat das 800 Jahre alte Fürstentum bei. In seinem Festvortrag zur Eröffnung beschäftigte sich Dr. Hermann Niebuhr, stellvertretender Staatsarchivdirektor, insbesondere mit dem damaligen Landespräsidenten Heinrich Drake und den von ihm zwischen Hannover und Düsseldorf ausgehandelten besonderen Bedingungen. Gerade mit Blick auf die geplante Abschaffung des Regierungsbezirkes Detmold, aber auch auf Forderungen um Aufgabe und Zukunft des Landesverbandes Lippe dürfte der historische Hinweis nicht ohne tagesaktuellen Bezug sein.
Die mit dem Landtag NRW konzipierte Ausstellung schaut auf die Gründungsjahre, das »Darben zwischen Trümmern«, den anfangs noch »ernannten« Landtag, Flucht, Vertreibung, Gefangenschaft, Entnazifizierung sowie Kultur und Presse in der frühen Nachkriegszeit. Wie meisterten die Menschen den Alltag in einem Land, in dem nur gut ein Drittel aller Wohnungen bewohnbar war?
Die Ausstellung im Staats- und Personenstandsarchiv Detmold, Willi-Hofman-Straße 2, ist bis zum 27. Juli montags bis donnerstags zwischen 8 und 16 Uhr, freitags von 8 bis 13 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Nach vorheriger Anmeldung (%  0 52 31 / 766-0) werden auch Führungen angeboten.

Artikel vom 25.04.2007