25.04.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Gerät misst nun den Lärm

Anlieger gegen Logistikzentrum an Bechterdisser Straße


Von Gerhard Hülsegge
(Text und Foto)
Oldentrup (WB). Die Wählergemeinschaft Bürgernähe unterstützt die Anliegen der Bürgerinitiative Bechterdisser Straße, die sich gegen eine Mehrbelastung durch das geplante Bauvorhaben der Firma Kühne & Nagel wehrt. Gestern Abend installierte sie gemeinsam mit Vertretern des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) ein Messgerät am Kreisverkehr Ludwig-Erhard-Allee, um verlässliche Daten über die aktuelle Lärmbelastung vor Ort zu erhalten.
Sie sind nach Auskunft der Anlieger dringend nötig, um argumentativ gegen die Neuansiedlung der Spedition vorzugehen. Kühne & Nagel plant (wie berichtet) den Bau eines Logistikcenters für eine Kapazität von bis zu 350 Lkw. Wie Detlef Mohn erklärte, ist durch das vorhandene Gewerbe-/Industriegebiet mit Postfrachtzentrum schon jetzt eine erhebliche Lärmbelästigung durch Kraftfahrzeuge vorhanden.
»Wir haben nichts gegen Gewerbe, fordern aber für das neue Industriegebiet eine vernünftige nördliche Zufahrt über den Ostring und von der Salzufler Straße aus«, erklärte Mohn. Der Kreisel sei schon jetzt überlastet. Grundsätzlich würde die Spedition seiner Ansicht nach ohnehin besser an der Abfahrt Ostwestfalenstraße mit direktem Anschluss an die A2 angesiedelt, als auf dem städtischen Wiesengrund im Landschaftsschutzgebiet.
Zu laut sei es schon jetzt, nicht zuletzt wegen der DHL-Laster, die täglich den Kreisel und das umliegende Wohngebiet passieren. Laut Stadtverwaltung überschreitet der Lärm die städtebaulichen Orientierungswerte nach DIN 18005 mit 70 und 60 dB(A) tags bzw. nachts für ein Mischgebiet schon jetzt um rund zehn dB(A) und damit deutlich.
Martin Schmelz kritisierte, dass die Stadt Bielefeld entgegen den gesetzlichen Vorschriften zur Umsetzung der europäischen Umgebungslärmrichtlinie erst im Juni bzw. Juli Lärmkarten und Lärmaktionspläne erstellen will. »Das Gesetz sieht vor, dass diese zu den genannten Terminen schon vorliegen müssen«, betonte Schmelz. Das am Kreisel installierte Messgerät soll im Garten der Familie Mohn auch noch die nächsten Tage genaue Lärmdaten liefern.

Artikel vom 25.04.2007