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Menschen in
unserer Stadt
Angelika Kalkof
Sozialpädagogin

»Wer morgens nüchtern dreimal schmunzelt und abends nicht die Stirne runzelt, und dann noch singet, dass es schallt, wird 99 Jahre alt.« Mit diesem Lebensmotto koordiniert Angelika Kalkof (45) seit vier Jahren das Senioren-Netzwerk der evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde in Senne. Ein Angebot, das allen älteren Menschen des Stadtteils ein Forum zur Gestaltung ihrer Freizeit geben möchte.
Wer dabei nur an Kaffeekränzchen denkt, greift zu kurz. »Wir sind kein Altenclub, sondern ein Netzwerk junger Senioren ab 55 Jahren«, betont Angelika Kalkof. Das Kursprogramm reicht von Sport (Kegeln, Wandern, Tanzen oder Gymnastik) über Hobbys (Fotografieren, Singen, Karten spielen) bis zu Tagesausflügen.
»Ich biete den Senioren einen Rahmen, innerhalb dessen sie sich frei orientieren und je nach Interessen immer wieder neu organisieren«, sagt Angelika Kalkof. Eine abwechslungsreiche Arbeit. Schon während ihres Studiums der Sozialpädagogik absolvierte sie Praktika in der Altenarbeit.
Nach dem Abschluss war es jedoch schwer, auf diesem Sektor eine Stelle zu finden, und so war Angelika Kalkof zunächst kaufmännisch in den Bethel-Werkstätten tätig. Es folgten eine Familienphase mit der Geburt der drei Kinder Luise (19), Carolin (16) und Philipp (14) sowie der Umzug aus Halle in die Senne. »Die Kinder haben mir den Start in der Gemeinde sehr erleichtert.« Über den Kindergarten waren schnell Kontakte geknüpft, Engagements im Kirchenchor und in der Redaktion des Gemeindebriefes taten ein Übriges.
Mittlerweile fühlt sich die 45-Jährige im Kreise der Senioren sauwohl. »Als ich das erste Frühstück für 70 Personen organisieren sollte, habe ich gedacht, das schaffst du nie. Aber plötzlich kamen von allen Seiten freiwillige Helfer, und dann macht es einfach nur Spaß.«
Privat liebt Angelika Kalkof die leisen Töne: »Ich gehe oft spazieren und lasse gerne die Eindrücke meiner Umgebung auf mich wirken.« Um ganz abzuschalten, reichen ihr ein Hörbuch - bevorzugt Krimis von Donna Leon - und ein Kopfhörer. »Wenn Mama ihre Stöpsel im Ohr hat, weiß die Familie, dass ich nicht gestört werden möchte.« Peter Monke

Artikel vom 26.04.2007