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Schulklassen verzichten auf Museumsbesuche


Von Maren Waltemode
Enger (WB). Seit dem Inkrafttreten des neuen Schulgesetzes im August vergangenen Jahres besuchen immer weniger Schulklassen die 172 Museen in Ostwestfalen-Lippe. Während ihrer Vollversammlung im Widukind Museum Enger (Kreis Herford) trafen sich 55 Kulturschaffende zum Erfahrungsaustausch.
So verzeichnet der Museumshof Rahden seit Herbst 2006 einen Besuchereinbruch von 50 Prozent bei den Schulklassen. Auch das Lippische Landesmuseum in Detmold und das Freilichtmuseum in Oerlinghausen haben in den vergangenen Monaten 50 Prozent weniger Schülergruppen besucht. »Es gibt durchaus auch Museen, die diesen Abwärtstrend nicht spüren«, sagte Wulff E. Brebeck, Vorsitzender der Museumsinitiative, der 67 Museen in der Region angeschlossen sind.
Das neue Schulgesetz sehe vor, dass es keinen Unterrichtsausfall mehr geben soll. Jede Stunde, die die Lehrkraft in ihrer Klasse nicht erteilen könne, müsse zusätzlich vorbereitet werden. Fachfremder Vertretungsunterricht gehöre der Vergangenheit an. Ein Museumsbesuch sei aber - gerade in ländlichen Regionen - sehr zeitintensiv. »Die Lehrer müssen organisieren, die Fahrt zum Museum dauert, der Besuch und auch die Rückfahrt nimmt Zeit in Anspruch, dadurch häuft sich der zu vorbereitende Unterricht für die Lehrer an«, beschrieb Brebeck die Gründe für das Fortbleiben der Klassen.
Gesucht werden soll jetzt nach Lösungen, um dem Besucherschwund entgegen zu wirken. »Wir müssen noch Ideen sammeln, aber wir sind alarmiert«, sagte Bettina Rinke von der Museumsinitiative dieser Zeitung.

Artikel vom 26.04.2007