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Promillesünder
haben jetzt
keine Chance

Polizei: 70 neue Alkoholtestgeräte

Von Jens Heinze und
Carsten Borgmeier (Foto)
Bielefeld (WB). Sie sind schwarz, klein, handlich und überführen Promillesünder am Steuer in nur fünf Sekunden: Die Streifenwagenbesatzungen der Bielefelder Polizei und die Ordnungshüter von der Autobahn sind mit 70 neuen Alkoholtestgeräten ausgestattet worden.

Dräger Alcotest 6510 heißt das neue Wunderwerk der Technik, mit dem jetzt Alkoholtäter im Straßenverkehr aufgespürt werden sollen. Der schwarze Kasten mit einem weißen, austauschbaren Plastikröhrchen zum Pusten an der Seite löst nach mehr als zehn Jahren den größeren und schwereren Dräger Alcotest 7410 ab. »Nun geht es deutlich schneller und besser«, erklärt der in Bielefeld für den Austausch der Alkoholtestgeräte zuständige Polizeihauptkommissar Ronald Kuppe.
Um die 600 Euro, berichtet Kuppe, koste ein neuer Dräger Alcotest 6510, von dem das Land NRW gleich 2500 Stück für alle Ordnungshüter zwischen Weser und Rhein bestellt habe. Zwei blaue und eine grüne Taste auf dem Gerät reichten aus, um Promillesünder zu überführen. Habe man beim Vorgängermodell noch in aller Ruhe an der Bordsteinkante ein Aufklärungsgespräch mit dem Autofahrer führen können, bis endlich die grüne Lampe für Betriebsbereitschaft aufleuchtete, sei der Dräger 6510 in fünf Sekunden start- und einsatzklar.
Wer von einer Bielefelder Streifenwagenbesatzung wegen des Verdachtes der Trunkenheit am Steuer an den Straßenrand gewunken wird, der kann, muss aber nicht in den mobilen Alcotester pusten. »Das Pusten ist freiwillig«, sagt Hauptkommissar Kuppe. Zeige sich der Autofahrer trotz deutlicher Fahne aus dem Mund allerdings störrisch, gehe es in Polizeibegleitung zu einem Arzt zwecks Blutprobenentnahme. Was in der Großstadt durchaus keine Seltenheit ist: Allein am vergangenen Wochenende haben Streifenwagenbesatzungen neun Blutprobenentnahmen angeordnet.
Der neue Dräger 6510, verspricht Hauptkommissar Kuppe, sei für alle Härtefälle des Alltags gerüstet. »Das Gerät kann auch Werte von drei oder vier Promille anzeigen. Das ist zwar selten, aber schon erreicht worden«, weiß der Ordnungshüter. Wer nicht glauben will, dass er so viel Alkohol im Blut hat, der kann sich die Promille-Zahlen von einem Polizisten gerne noch einmal zeigen lassen: Der Alkoholtester der neuesten Generation speichert die letzten zehn Kontrollergebnisse ab.

Artikel vom 24.04.2007