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Jagd auf Mörder der Mädchen

Verbrechen in Berlin und Auggen

Auggen/Berlin (WB/dpa/ddp). Von den Mördern der beiden in Berlin und Auggen getöteten Mädchen fehlt noch immer jede Spur. In beiden Fällen gibt es Zeugenhinweise, aber noch keine heiße Spur.

Drei Tage nach dem Mord an der 13 Jahre alten Mirjam aus dem südbadischen Auggen setzte die Polizei gestern ihre Suche fort. Schüler, Lehrer, Anwohner, Geschäftsleute und Autofahrer wurden befragt. Auf Handzetteln und Plakaten wurde die Bevölkerung um Mithilfe gebeten. Das Mädchen war am Freitag - wie gestern berichtet - auf dem Weg zur Schule erdrosselt worden - zwei Tage vor ihrer Konfirmation. Die 13-Jährige war gegen sieben Uhr morgens von zu Hause mit ihrem Rad zur Schule aufgebrochen. Dort kam sie aber nie an. Als sie nachmittags nicht nach Hause kam, begann die Suche nach ihr. Gegen 20.30 Uhr wurde die Leiche der Realschülerin in einem Gebüsch nur zwei Kilometer vom Elternhaus entfernt entdeckt. Das Rad lag neben ihr. Der geteerte Feldweg am Fundort der Leiche wird nach Polizeiangaben von vielen Schülern als Radweg benutzt.
Nach dem Obduktionsergebnis gibt es keine Spuren für einen sexuellen Missbrauch.
In dem 2500 Einwohner zählenden Winzerort gut 30 Kilometer südlich von Freiburg herrscht noch immer fassungsloses Entsetzen. Blumen, Bilder und Kerzen am Wohnhaus des Mädchens zeugten von tiefem Mitgefühl mit der Familie.
Auch im Fall der ermordeten 14-jährigen Kristina Hani aus Berlin gibt es keine greifbaren neuen Erkenntnisse. Die Ermittler konzentrierten sich auf das persönliche Umfeld des Mädchens, das der Drogenszene zugerechnet wurde. »Wir sehen uns im Bekanntenkreis um«, fügte der Sprecher hinzu.
Unterdessen hält das Entsetzen über die brutale Tat an. Die 14-Jährige war aller Wahrscheinlichkeit nach am Montagabend vergangener Woche - wie ebenfalls gestern berichtet - bei lebendigem Leibe in einer Grünanlage im Stadtbezirk Neukölln in einem Rollkoffer verbrannt worden, den der oder die Täter mit mehreren Litern Benzin übergossen hatten. Das Mädchen soll zum Tatzeitpunkt aber nicht mehr bei Bewusstsein gewesen sein. Ein so schreckliches Verbrechen hatten wir lange nicht mehr in Berlin, sagte der Polizeisprecher. Selbst erfahrene Ermittler seien über die Umstände dieser Tat sehr betroffen, fügte er hinzu.
Nach Angaben ihrer Mutter hatte die 14-Jährige am 15. April gegen 23 Uhr die Wohnung verlassen.

Artikel vom 24.04.2007