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Arminia II will profitieren,
wenn SC Verl schwächelt

Oberliga: Ex-Primus SV Lippstadt ist aus dem Rennen

Bielefeld (WB/wjö). Selten war ein Treffer so wertvoll wie das 1:0 des Arminen Tim Danneberg in Oestrich. Weil der DSC-Profi den knappen Sieg sicherstellte und Spitzenreiter SC Verl gleichzeitig eine deftige Schlappe kassierte, ist das Rennen um den Meistertitel wieder etwas offener geworden.

Arminias Trainer Detlev Dam-meier nimmt die neue Situation zwar wohlwollend zur Kenntnis, in Euphorie verfällt der ehemalige Profi allerdings nicht. »Da kann auf beiden Seiten noch so viel passieren«, sagt »Dammi« und versichert: »Wir schauen tatsächlich nur von Spiel zu Spiel.«
Sechs Pflichtspiele müssen Arminia II und der punktgleiche FC Schalke 04 II (beide 55 Zähler) noch absolvieren. Primus Verl hat zudem am 2. Mai das Nachholspiel gegen den Rangsiebten Westfalia Herne vor der Brust. Erst danach lässt sich eine gewisse Tendenz erkennen. Sollte Verl zuvor auch gegen Lippstadt gewinnen, wäre der Vorsprung wieder auf acht Zähler angewachsen. »Im Falle einer Niederlage könnte es für Mario Ermisch und seine Truppe allerdings noch einmal richtig eng werden«, blickt auch Arminias Teammanager Hans Scholz voller Spannung auf die Hängepartie.
Im Gütersloher Kreisderby ließ der SC Verl am Sonntag vor 3 589 Zuschauern im Heidewald überraschend deutlich mit 1:4 Federn gegen den ungeliebten Ortsnachbarn FCG. Christian Knappmann war der Held des Tages und erzielte alle vier Treffer. Anschließend forderte der Torschütze aus den letzten sechs Spielen die optimale Ausbeute von 18 Punkten. »Ich will Meister werden«, meinte er im Überschwang der Gefühle.
Meister hin, Meister her, aufsteigen kann der FC Gütersloh eh nicht, weil der Verein die Lizenz für die Regionalliga erst gar nicht beantragt hat. Einen derben Dämpfer erhielt am letzten Wochenende erneut auch der lange Zeit die Liga dominierende SV Lippstadt. Gar mit 0:7 (0:5) ging die Truppe von Trainer Heinz Knüwe bei VfL Bochum II unter, nachdem der SV schon am Vorsonntag mit 1:5 in Emsdetten überraschend deutlich die Segel streichen musste.
»Unser Traum vom Aufstieg in die Regionalliga ist endgültig ausgeträumt«, drückt Knüwe seine Enttäuschung aus. Er brauche jetzt erst mal eine Nacht um über dieses Spiel hinweg zu kommen, sagte der Lippstädter Übungsleiter am Sonntag und entschuldigte sich vor allem bei den Mitarbeitern des Vereins: »Das war ein Schlag ins Gesicht.«
Jetzt hoffen die Arminen Dammeier und Scholz, dass sich der SV Lippstadt nicht weiter hängen lässt und kommenden Sonntag in Verl Vollgas gibt. Die Devise des DSC: »Sollte sich der SC Verl nur die geringste Blöße geben, wollen wir wenigstens bereit stehen.« Mario Ermisch, der einer guten Tradition folgend mit »Hannes« Scholz gelegentlich beim Mittagstisch im Bielefelder Restaurant »Kreta« die fußballerische Situation erörtert, sieht die Lage ganz gelassen: »Wir hatten in Gütersloh aufgrund des Kraftaktes in den letzten Wochen nicht die Frische und die Konzentration.« Der Rechtsanwalt ist sich sicher: »Unser Vorsprung wird aber am Ende reichen.«

Artikel vom 24.04.2007