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»Die mulmigste Reportage«

Klaus Scherer (ARD) berichtet demnächst aus Washington


Bielefeld (bp). »Die Reise von Sibirien nach Japan war abenteuerlicher als geplant - meine mulmigste Reportage bisher,« sagt Klaus Scherer. Der ARD-Korrespondent stellte gestern Abend auf Einladung der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Buch und Film(-ausschnitte) »Von Sibirien nach Japan« in der Ravensberger Spinnerei vor. Das TV-Team sei in einen schweren Taifun geraten, man habe im Nebel tagelang festgesessen, der russische Geheimdienst habe ständig versucht, das Team einzuschüchtern und man sei ständig von Transportmöglichkeiten wie dem Hubschrauber oder selten verkehrenden Fähren abhängig gewesen. Am letzten Drehtag sei er zudem noch mit dem Fuß in glühendheißen Schlamm geraten. Scherer: »Ich habe mir die Wade erheblich verbrannt, musste zu Hause in Hamburg ins Krankenhaus.«
Scherer, der mit seiner Familie in Fernost lebte - seine beiden Kinder sind in Japan geboren - betont, er habe die Asien-Jahre genossen, aber: »Es ist schön, jetzt wieder etwas Anderes machen zu dürfen.« Das Andere, dass ist eine Korrespondententätigkeit in Washington. Scherer ist gerade von dort zurückgekehrt, hat sich nach einem Haus für sich und seine Familie umgeschaut, von der Weltbanktagung berichtet - und er war gerade da, als sich das Massaker von Blacksburg/Virginia ereignete: »Da mussten wir praktisch rund um die Uhr arbeiten.« In Washington habe er die »Reisestelle«, wolle auch in Zukunft »Geschichten in Filme gießen«. Gleichzeitig genieße er es auch zu schreiben: »Mit Texten kann man Ironie, eigene Ängste und Gefühle zeigen, in Filmen nicht.« Wenn er ausspannen will, macht Scherer das am liebsten in Deutschland: »Unser liebstes Urlaubsziel ist eigentlich die Nordsee.«

Artikel vom 24.04.2007