Viele Heizkessel sind einfach zu alt - Defizite bei der Wärmedämmung
Wohngebäude verheizen im Jahresdurchschnitt 22 Liter Heizöl pro Quadratmeter Wohnfläche. Damit der Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser sinkt, müssten die Gebäude doppelt so schnell saniert werden, wie das heute der Fall ist.
Der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie-, und Umwelttechnik (BDH) hat jetzt eine aktuelle Studie zum Thema vorgelegt. Danach gibt es einerseits gravierende Defizite bei der Wärmedämmung. Gerade einmal 32 Prozent der möglichen Energieeinsparung wird dabei heute im Durchschnitt erreicht. Die Einsparmöglichkeiten könnten andererseits durch den Einsatz erneuerbarer Energien realisiert werden, wie beispielsweise mit der optimalen Kombination aus Gas-Brennwerttechnik und Solarwärmeanlage. Brennwertkessel haben laut BDH deutlich bessere Wirkungs- und Nutzungsgrade als die heute noch verbreiteten Niedertemperaturkessel. Nach Angaben des Verbandes werden derzeit bei 45 Prozent der Modernisierungen hocheffiziente Brennwertkessel installiert, gleichzeitig werden bei acht Prozent der Neuinstallationen Solarwärmeanlagen mit eingebaut. Mit einer solarthermischen Anlage kann nicht nur das Wasser erwärmt werden, bei einer größeren Kollektorfläche wird auch die Heizung unterstützt. Seit Anfang der 1990er Jahre ist die Anzahl der installierten Brennwertkessel stetig angestiegen. Mit 350 000 Stück im Jahr ist jeder zweite neu installierte Heizkessel ein Brennwertgerät. Durch eine forcierte Einführung der Brennwerttechnik ließe sich dieser Anteil der Studie zufolge bis 2020 auf 100 Prozent steigern. Dazu müsste allerdings der Modernisierungsstau aufgelöst werden. Alte, ineffiziente Kesselanlagen werden meist so lange betrieben, wie sie technisch gerade noch funktionieren. Eine Auswertung von Schornsteinfegerdaten durch das Forschungszentrum Jülich ergab, dass Ölkessel derzeit im Alter von 15 bis 38 Jahren und Gaskessel im Alter von 13 bis 32 Jahren erneuert werden. Ölkessel sind mit durchschnittlich 26 Jahren deutlich älter als Gaskessel mit einem Altersdurchschnitt von 22 Jahren. Kessel, die älter sind als achtzehn Jahre entsprechen schon lange nicht mehr dem Stand der Technik und sollten ausgemustert werden. Das trifft auf 33 Prozent der Ölfeuerungen und 25 Prozent der Gasheizungen zu.
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