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Delfin-Test

Endlich geschieht etwas


Als Schulministerin Barbara Sommer im Februar den Delfin-Test für Vierjährige ankündigte, hoffte sie, dass in der ersten Runde wenigstens zwei Drittel die deutsche Sprache altersgemäß beherrschen. Seit gestern wissen wir, dass nur 57 Prozent die erste Hürde genommen haben. Die Sprachprobleme reichen noch weiter, als die Ex-Opposition 2005 befürchtete. Damals wurde die Messung ein Wahlversprechen, keiner kannte das Ausmaß jahrelanger Versäumnisse genau.
Weil 33 000 der 180 000 Vierjährigen noch gar nicht beim Sprachtest waren, werden jetzt mehr als die Hälfte aller Vierjährigen die nächste Phase durchlaufen. Es hat reichlich Kritik am Verfahren gegeben. Auch grummeln Eifersüchteleien zwischen Kindergarten und Grundschule bzw. zwischen deren Lobbyisten weiter.
Tatsache bleibt, dass die laufende Sprachstandserhebung dringend erforderlich ist, auch um künftig auf Fakten statt auf Behauptungen setzen zu können. Es darf nicht um Wählerstimmen gehen. Endlich geschieht etwas. Allein wichtig ist, dass ausnahmslos alle die Kinder im Sommer eine Sprachförderung erhalten, die sie auch dringend benötigen. Es geht um deren Lebenschancen und nicht um politische Rechthaberei. Reinhard Brockmann

Artikel vom 24.04.2007