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Der Waschbär ist alles andere als harmlos

»Einseitige wissenschaftliche Erkenntnisse«

Der Waschbär ist putzig anzusehen, aber nicht bei jedermann beliebt.

Zu »Waschbärenstreit« und »Jagd auf Waschbären stoppen«:
Der Bund für Tier- und Naturschutz Ostwestfalen-Lippe hat sich ein zugegebenermaßen sehr possierliches Tier ausgesucht, um auf sich aufmerksam zu machen. Bei diesem Versuch, der durch die einseitige Erklärung des Streites mit den Jägern gekrönt werden sollte, ist den Verantwortlichen allerdings so einiges durcheinander geraten.
Die Mär von den ach so problemlosen Raubsäugern wird immer noch gern verbreitet, obwohl sie gerade im den letzten Jahren durch wissenschaftliche Untersuchungen widerlegt wurde. So forderte zum Beispiel die niedersächsische Landesregierung im Jahre 2006 gerade die Jäger in einem wichtigen EU-Vogelschutzgebiet zur intensiven Bejagung der Raubsäuger auf, da Untersuchungen ihnen die Hauptlast für die bisherigen Misserfolge bei der Entwicklung dieses Schutzgebietes zuweisen. Selbst vielgerühmte Naturschutzverbände, die in der Öffentlichkeit gern die Fangjagd angreifen, lassen etwa in Bodenbrüterkolonien an der Ostseeküste durch eigene Mitglieder, die speziell dafür den Jagdschein erworben und sich zudem durch Berufsjäger beraten lassen haben, intensive Fangjagd zum Schutz der Brutgebiete betreiben - nur sprechen wollen sie selbstverständlich nicht darüber.
Den Hinweis auf die Gefährdung des Waschbären durch Totschlagfallen könnten die für die Pressemitteilung Verantwortlichen im Übrigen den einschlägigen Informationsschriften des Deutschen Jagdschutzverbandes entnommen haben. Die bei der Bejagung von Waschbären einzig erfolgversprechenden und vertretbaren Lebendfallen werden zudem in gleicher Form im Rahmen diverser Forschungsprojekte ständig erfolgreich eingesetzt.
Insofern können die Jäger auf die vorgetragenen Argumente gelassen reagieren. Ich rate den Verantwortlichen des Bundes für Tier- und Naturschutz Ostwestfalen-Lippe, sich, wenn sie wirklich Streit suchen, im Großraum Kassel mit den dort durch eine regelrechte Waschbärplage extrem betroffenen Stadtbewohnern auseinanderzusetzen. Da werden sie sich dann allerdings über die Reaktionen wundern und sich wohl eine blutige Nase holen. . . 
FRIEDHELM STOCKMitglied des Hegerings Büren33142 Brenken

Artikel vom 26.04.2007