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Zum Verbrennen viel zu schade

»Die Gewinnung von Rapsöl ist ein energetisches Verlustgeschäft«


Zum Thema Raps als Energielieferant:
Die blühenden Rapsfelder setzen den Blickfang in der Landschaft in diesem Jahr schon zwei Wochen früher. Das ist Anlass, die warme Witterung (Wochen, Monate) nicht den Klimaschwankungen (Jahre, Jahrzehnte, Jahrtausende), sondern dem Klimawandel in die Schuhe zu schieben. Indessen freut man sich über das gute Wetter (Stunden, Tage). Wetter, Witterung und Klima sind also durch ihre zeitliche Abfolge definiert.
Aber Raps liefert ja nun das Rapsöl - ein in der Tat wertvolles Öl, als Lebensmittel (Speiseöl), aber auch als Schmierstoff und chemischer Grundstoff, viel zu schade, es zu verbrennen. Dass bei der Verbrennung von 800 Gramm Rapsöl (circa ein Liter) zwei Kilogramm Kohlendioxid eingespart werden sollen, ist das ein später Aprilscherz?
Die Kohlendioxid-Bilanz hängt eng mit der Energiebilanz zusammen. Hat jemand mal nachgerechnet, was die Bestellung eines Rapsfeldes kostet? Wieviel Düngereinsatz? Wieviel die Herstellung des Traktors, sein Betrieb, die Herstellung all dieser Geräte für den Landbau, aber auch wieviel die Herstellung und der Betrieb der Pressen zur Ölgewinnung an Energie schon verbraucht haben, all das muss ja in die Energiebilanz einbezogen werden - und da glaube ich nicht, dass das (ohne die vielen Subventionen) ein Gewinn ist: Die Gewinnung von Rapsöl ist ein energetisches Verlustgeschäft, wenn man alles redlich rechnet!
Prof. a. D. Dr. SIEGMAR
BRECKLE33619 Bielefeld

Artikel vom 26.04.2007