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Neue Fenster braucht das Land

Sanierung senkt Energieverbrauch - Moderne Systeme sind Multitalente

Fenster ist nicht gleich Fenster. Die feinen Unterschiede liegen in den Details, die der Funktionalität dienen. Auf den ersten Blick sieht man wenig davon, denn ausgeklügelte Technik fällt nicht unbedingt sofort ins Auge.Fenster müssen Hitze und Kälte mit krassen Temperaturdifferenzen zwischen drinnen und draußen verkraften. Sind sie in die Jahre gekommen, wird's meist ungemütlich im Haus.
Qualität beginnt dort, wo sie das Gesamtbild des Raumes und der Fassade nicht stört. Zum Beispiel gibt es designorientierte Fenstertechnologie mit nicht sichtbaren Scharnieren. Auch müssen Scheiben nicht mehr klirren, wenn plötzlich Zugluft aufkommt, denn moderne Systeme verfügen über eine Zuschlagsicherung. Clevere Zusatzbauteile wie Spaltlüfter oder Lüfterschere machen es möglich, das Fenster weit, weniger weit oder auch nur ein wenig zu kippen und es in dieser Stellung sicher zu fixieren. Ebenfalls Vergangenheit ist das mühsame Zudrücken oder Zuziehen der Balkontür. So genannte Magnetschnäpper garantieren eine komfortable Handhabung.
340 Millionen Fenster müssten nach Berechnungen des Verbandes der Fenster- und Fassadenhersteller (VFF) saniert oder ausgetauscht werden, um den gesamten Gebäudebestand in Deutschland auf den heutigen Energiestandard zu bringen. Neue Fenster verändern das Raumklima. Sie sind so dicht, dass kostbare Heizungswärme nicht entweichen kann. Im Gegenzug dringt dann aber auch Frischluft lediglich bei geöffnetem Fenster ein. Da richtiges Lüften allerdings eine Wissenschaft für sich ist, tauschen Hightech-Fenster sozusagen die Luft von allein aus: Eine programmierte Steuerung sorgt bei Bedarf durch automatisches Kipplüften dafür, dass die verbrauchte Raumluft durch frische ersetzt wird. Danach schließen und verriegeln sich die Fenster vollkommen selbstständig und lassen sich anschließend wieder manuell bedienen.
Glas ist im Fensterbau unerlässlich, weil es mit seiner Hilfe gelingt, Tageslicht und Sonnenenergie einzufangen. Moderne Isoliergläser bestehen aus zwei bis drei Scheiben, die mit Edelgas gefüllt und einer hauchdünnen, unsichtbaren Metallschicht überzogen werden. Sie sorgt dafür, dass die Sonnenstrahlen bei dem Versuch, das Haus wieder zu verlassen, nochmals nach innen reflektiert werden. Das Resultat: Der Raum speichert viel mehr Wärme.
Schallschutzfenster wiederum eröffnen auch den Anwohnern einer stark befahrenen Straße die Chance auf ein Leben in Ruhe. Aufgrund einer größeren Scheibendichte und der schalldämmenden Rahmenkonstruktion sperren diese Fenster den Lärm einfach aus. Und in Dachwohnungen erledigen die Gläser das Fensterputzen von außen. Denn dank einer speziellen Beschichtung der Scheibe zersetzt die Sonne den Schmutz, den dann der nächste Regen abspült.
Informationen zu staatlichen Fördermitteln:
www.kfw-foerderbank.de

Artikel vom 05.05.2007