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Der Verlauf der Winterstraße ändert sich: Parallel zur A 33 wird sie weiter nördlich unter der Bahnlinie verlaufen.Karte: Stadt Bielefeld

Der neuen Autobahn auf der Spur

Heimatverein Brackwede informiert vor Ort - Schnatgang entlang der geplanten A 33-Trasse

Von Lars Rohrandt
Brackwede (WB). Über den Verlauf der Autobahn  33 in Brackwede haben sich 45 interessierte Bürger bei einem Schnatgang auf der geplanten Trasse informiert. Die Veranstaltung des Heimvereins leitete Bezirksamtschef Egon Schäfer.


»Beim Blick auf eine Karte kann man sich nicht ganz genau vorstellen, was wo passiert«, sagte Karl Rohlfs aus Ummeln, der mit seiner Ehefrau Astrid Schoon-Rohlfs, am Schnatgang teilnahm. Die beiden wünschen sich, dass die A 33 schnell weitergebaut werde. Ebenso die weitere Verlängerung des Ostwestfalendamms (B 61 neu). Sie befürchten sonst eine weitere Belastung Ummelns mit zusätzlichem Verkehr. »Die Gütersloher Straße ist schon jetzt voll genug.«
Doch soweit ist das Planfeststellungsverfahren noch nicht: Das Oberverwaltungsgericht in Münster hat zunächst am 28. März den Weg für die erste Etappe des umstrittenen Lückenschlusses der A 33 zwischen dem Autobahnkreuz Bielefelder und der Bundesstraße 476 in Borgholzhausen frei gemacht, indem es auch den letzten Wiederspruch gegen den Weiterbau der A 33 zurückwies (WESTFALEN-BLATT v. 29. März). 6,65 Kilometer lang ist dieses Teilstück im Bielefelder Süden, wo im Juni der erste Spatenstich erfolgen soll (Grafik unten). Hinzu kommt noch der Zubringer, die Verlängerung des Ostwestfalendamms. »Mit dem Bau der Brücke über die Buschkampstraße geht es los«, wusste Schäffer genauer Bescheid.
»Wir schauen uns drei Punkte auf Brackweder Gebiet an, wo eine Menge passieren wird«, sagte Schäffer. Die Gruppe traf sich am Samstag auf dem Aquawede-Parkplatz und ging dann zunächst über die Braakstraße zur Enniskillener Straße. Hier in Südwestfeld veranschaulichte Schäffer, wie die Enniskillener Straße samt Rad- und Fußweg in sechs Metern Höhe über die A 33 verlaufen werde. Wall und Schallschutz erreichen eine Höhe von 10,5 Meter. Die Enniskillener Straße werde abgewinkelt, um so eine Distanz zu den Häusern an der Straße »Im Horst« zu schaffen.
»Sicherlich ist das hier landschaftlich schön«, sagte Margret Schlacke. Und Ehemann Peter ergänzte: »Doch der Bau ist notwendig. Schließlich hat das alles lange genug gedauert.« Das Paar, das an der Treppenstraße wohnt, meinte ferner: »Zurzeit möchten wir nicht Mitten in Halle wohnen . . .« Zu den Veränderungen in der vom A 33-Bau betroffenen Brackweder Landschaft sagte Schäffer: »Die bestehenden Wege- und Wanderbeziehungen werden gar nicht so gestört, wie man vielleicht befürchten könnte.«
Weiter ging es dann zur Winterstraße. Das interessierte besonders den Vorsitzenden der Gartenfreunde Brackwede, Helmut Wieneck. Die 45 Gärten des Vereins liegen im Bereich zwischen der Winterstraße und dem Bahndamm (kleiner Kartenausschnitt). Die Winterstraße werde etwa in Höhe des Gartenfreunde-Vereinsheims »abgebunden« und über die A33 geführt, erklärte Schäffer. Dann mache sie eine scharfe Linkskurve, um parallel zur A 33 unter der Bahn herzulaufen.
Erst nach dem die 3,5 Meter breite Straße auch noch unter dem Ostwestfalendamm her geführt werde, komme die neue Winterstraße, Höhe Marktkauf, wieder in ihre alte Spur zurück. »Der verlängerte Ostwestfalendamm führt an dieser Stelle über die A 33«, erklärte Bezirksamtsleiter Schäfer den interessierten Zuhörern, die immer wieder nachfragten und untereinander diskutierten. »Mal schauen, wie sehr wir in unseren Gärten die Autobahn hören werden«, sagte Wieneck.
Auf dem Weg zum letzten Zielpunkt des Schnatgangs, Winterstraße / Ecke Solinger Straße, gingen die Teilnehmer über Flächen, auf denen das große Kleeblatt, der Zubringer Brackwede, gebaut wird (Skizze links). Hier trifft der verlängerte Ostwestfalendamm auf die A 33. »Der höchste Punkt der Anschlussstelle beträgt acht Meter«, erklärte Schäffer.
Nach etwas mehr als zwei Stunden endete der Schnatgang des Heimatvereins - mit Applaus für den Trassen-Führer. »Das war sehr informativ«, meinte Wieneck. Vieles wie der Verlauf der A 33 unter der Bahnlinie war mir so konkret nicht bewusst.«

Artikel vom 23.04.2007